Freitag, 24. Dezember 2010

merry x - mas, lonely girl ..


Bild viaSie wusste noch, wie sie sich zu einem Lächeln aufrappelte, als er in der Tür stand.
"Schatz, bist du dir sicher, dass ich gehen soll ? Ich kann den Flug auch absagen und wir verbringen gemeinsam den Abend. " Bei diesen Worten entfuhr ihr ein Seufzen.
Er sollte den Flug nicht absagen. Er freut sich schließlich bereits seit Wochen auf das Ski fahren und sie wollte ihm wirklich nicht zur Last fallen. Dieser reizende, junge Mann hatte ihr zwar angeboten mitzufahren, aber irgendetwas hielt sie bei ihrem Wohnort. Sie wusste selbst zwar nicht, um was es sich hierbei genau handeln würde, aber allein der Gedanke Heilig Abend nicht in ihrem vertrautem Heim zu verbringen, löste in ihr einen Schauer der Missgunst aus. ...mal ganz abgesehen davon, dass sie sich beim Ski fahren wahrscheinlich irgendetwas brechen würde ...
So drückte sie ihm nur noch rasch einen flüchtigen Kuss auf seine entgegenkommenden Lippen und schon war er weg.
Nun stand sie immernoch im Flur und wusste nicht wohin sie sollte. Das große Haus war leer, wie sonst auch. Die erschreckend bleichen Wände des Flures erinnerten viel mehr an Wände eines Krankenhauses, als an Wände eines bewohnten Haus. Alles wirkte so unpersönlich, so leer, so erdrückend, so unglaublich gleichgültig, wie es nur sein konnte.
Weder Bilder, noch gar irgendetwas Lebhaftes wollte den Gang ermuntern. Nur sie war da, welche zerrissen war.
Ihre blassen Hände begannen zu zittern. Sie musste die Feiertage alleine verbringen.
Wer würde sich auch um ein verlassenes, junges Ding an den heiligen Feiertagen scheren ?
Ihre Eltern ? Im Ausland, Geschäftsreise.
Ihre Freunde ? Weihnachtsferien in anderen Ländern.
Ihr Freund ? Ski fahren.
Wer würde auch nur einen Blick auf sie werfen, mit dem Gedanken "Vielleicht ist sie nicht so stark, wie sie scheint ?" ?
So wandelte ihre Gestalt durch den endlos lang wirkenden Flur, bis der Flur wie ein Fluss im Wohnzimmer mündete.
Kaum war sie im Wohnzimmer, hüllte sich ihr Geruchssinn in einen unverkennlichen Duft der Familie, des Beisammenseins und der Unbeschertheit. Es grenzte an Selbstironie. Rasch rüpfte sie ihre Stupsnase.
Das Wohnzimmer war in einem wärmeren Vanillieton gehalten, welcher sich von der Wand, bis hin zu den Rahmen der einsamen Bilder zog.
Das Sofa, auf welches sie sich erschöpft fallen lies, war aus robusten, braunem Leder.
Von diesem Platz aus, konnte sie gut den Spiegel, die liebliche Kommode, wie auch den hellerleuteten Tannenbaum mit den Millionen von Lichtern, als auch den Adventskranz, welcher auf einem modernem Glasstisch stand, sehen.
" Sie hassen mich. Alle miteinander. Aber ich bin auch so furchtbar dumm und mache Fehler. Ständig! Sie sagen, ich sollte mich beruhigen, da Fehler nicht schlimm wären, was im Prinziep auch stimmt, aber Fehler sind ein Zeichen von Schwäche, auch wenn sie uns menschlich machen. Warum lernen wir nicht aus Logik oder Vernunft, sondern aus Fehlern ?!?!"
" .. und dann noch Mom und Dad ... ", dieses Mal sprach sie die Worte aus, auch wenn sie es kurz dadrauf wieder bereute. Das Mädchen sah, als der Satz ihren rosigen Mund streifte, aus, wie eine Leiche auf Urlaub.
Vollkommen blass, ausgelaugt mit verwuscheltem Haar und starken Schatten unter den Augen, welche viel mehr wie Blutergüße, als Augenschatten aussahen.
Sie zog ihre Beine, welche mittlerweile zitterten, hastig zu sich heran. Im Hintergrund lief immer noch Last Christmas von Wham!
Ihr Freund, welcher noch vor wenigen Minuten im Wohnzimmer stand, hatte die CD eingelegt und dabei sein wundervolles Lächeln ihr geschenkt.
" Eltern. Für einige Geschenke Gottes, für andere Teufel ohne Hörner und Mistgabel. Aber was nützen einen Eltern, wenn sie sowieso nie da sind ? Wenn sie nichts anderes tun, außer zu verletzten ? Wenn sie zwar zusammen sind, aber es sich so an fühlt, als wären sie von dir geschieden ?"
Ihre gesamte Verbitterheit, ihre Einsamkeit, ihre Probleme, all ihre Gefühle, sammelten sich in ihren Augenwinkel, in welchen ein Meer aus Tränen sich gebildet hatte.
Das junge Ding fühlte sich, als wäre sie das einzigste Wesen auf der Welt. Sie wusste selbst, dass sie bereits seit einer langen, sehr langen Ewigkeit nur noch aus einem Gerüst bestand.
Einem Gerüst, welches nur noch da war, damit sie nicht zerfallen würde, denn in ihr war da nichts mehr. Rein gar nichts. Zuerst hatte sie sich eingeredet, dass sie sich irgendwann wieder fangen würde oder alles nur eine Illusion ihrer ausgeprägten Fantasie sei, aber irgendwann lässt sich etwas Offensichtliches, eine Tatsache, einfach nicht mehr verheimlichen.
Ihre blauen Augen waren starr geworden. Zu groß war die Anspannung und die Kraft, die Tränen zurückzuhalten.
Doch dann brach der Damm und mit dem Damm brach sie, mit ihrem Gerüst.
Voller Angst zog sie noch mehr ihre Beine zu sich und weinte bitterlich. Eine Träne nach der anderen rollte über ihr liebliches Gesicht.
Jede Träne eine Geschichte, eine Person oder ein Gefühl, bis sie vollkommen ausgelaugt war.
" I'm hiding from you and your soul of ice. My god I thought you were Someone to rely on Me? I guess I was a shoulder to cry on" Last Christmas lief immernoch im CDPlayer, während ihr ganzer Körper qualvoll zu zittern begann. Es schien, als würde etwas aus ihr ausbrechen wollen.
Plötzlich entkam ihr eine unerwartete Reaktion. Sie richtete sich auf, wischte einige Tränen weg und begab sich zum naheliegendem Tisch, auf welchen der liebevoll beschmückte Adventskranz stand.
Er war mit kleinen Nikoläusen, wie auch Strohsternen und Engelshaar beschmückt. In der Mitte des Kranzes lag eine Strichholzschachtel, welche sie nun mit ihren dürren Fingerchen aufnahm und das Hölzchen schnell zum Brennen brachte.
Eine rote Kerze, nach der anderen fingen langsam an zu brennen, als sie sich zu ihnen begab und das Hölzchen an den Docht der Kerze hielt.
Die Helligkeit der Flamme spiegelte sich in ihren Tränen wieder und obwohl sie unendlich zerdrückt aussah, war sie immernoch eine Schönheit.
" Fröhliche Weihnachten, einsames Mädchen .. ", sagte sie zu sich selbst, bis sie die Augen zuschlug und sich in die Traumwelt begab.

Da, wo sie sich jetzt befand, war nichts. Nur Leere und ein unendliches Schwarz. Sie hatte Angst und sogleich musste sie die Augen über sich selbst verdrehen - Wieso Angst haben, wenn man nicht in Gefahr ist ?!
Plötzlich wuchsen fix und flink Rosen aus dem Boden, welche sich zugleich an ihren Beinen hinaufangelten. Die Rosen verdohrten gleich darauf und es kamen Dornen zum Vorschein. Dornen, welche sie aufschneiden wollten, sodass sich ihr Blut über sie vergießen würde.
Sie war hilflos und schrie los, dass man sie doch retten würde, aber nichts geschah. Die Dornen wurden größer und hielten sie nach wie vor fest umschlungen.
Schlagartig wurde ihr komplett heiß. Es begann an den Füßen und ging über in den gesamten Körper. Es fühlte sich fast an wie Flammen, welche sie verbrannten. In ihrer Kehle war Rauch und sie konnte nun weder klar denken, noch atmen.
Die Dornen griffen ihren Körper wie auch ihre Seele an und zerfleischten sie. Das Mädchen wusste mittlerweile nicht mehr, was ihr mehr weh tat.
Als es fast nicht mehr auszuhalten war erhellte sich schlagartig alles und ihre gestrobene Grandma kam zum Vorschein. Inmitten saß die Dame in einem Meer aus Wolken und strahlendem Licht und reichte dem erschrockendem Ding eine Hand.
Die Dornen ließen das Mädchen langsam los und verschwanden wieder in der Erde, wie auch alle rästlichen Quälereien. Nochnichteinmal Narben hatte sie vorzuweisen!
Sie nahm die Hand ihrer Grandma entgegen. Die Dame lächelte sie gütig an und gemeinsam flogen sie in das Licht.


Der Himmeltrug ein graues Nachtgewand, sodass man fast davon ausgehen konnte, dass er sich auf eine Veranstaltung zeigen wollte. Die Sterne funkelten heller als jeder Diamant auf der Erde, während ein düsterer Nebenschleier die Großstadt in einen irreführenden Nebel tauchte.
An Bäumen, welche nur noch aus spitzen, dürren Ästen bestanden, vorbei sah man ein blaues Licht, welches unentwegt aufflackerte. Dazu traf noch ein ohrenbetäubendes Geräusch, welches, wie das Licht, von einem der riesigen, weißen Wagen mitroten Streifen aus kam.
Weißer Schaum, welcher wie eine Paarung aus eiskaltem Schnee und leckere Sprühsahne aussah, strömte aus einem der unzähligen Schläuchen, welche eine der stark gebauten Männer trug.
Die Luft trug quer durch die Stadt eine leicht süß bittere Wolke aus Rauch vor sich hin. Es roch nach Vollendigung. Und Tod.
Das Mädchen, welch immer das Glücklichste der Welt zu sein schien, starb am 24. Dezember.
Aber sie war nun an einem besseren Ort, welcher von der Wahrheit beherrscht wurde. Dort gab es keine Eltern, welche sich nur für Geld und keine Töchter interessierten mehr, dort gab es keine Lügen, keine falschen Freunde mehr.
Es gab nur noch Wahrheit und unendliches Licht.
Und so flog der Rauch über die gesamte Stadt, wenn nicht noch weiter und verteilte sich.
Er verteilete sich auf Spielplätzen, sodass die Zukunft besser gedeihen würde.
Er verteilet sich auf Krankenhäusern, um Kranken und ihren Angehörigen Trost zu spenden.
Er verteilete sich auf Parkplätzen, auf Shoppingmalls, wie auch auf Schulen und Friedhöfen.
Dieser Rauch hinterließ einen Zauber von Trost hinter sich und wenn ein Mensch, an einen Ort ging, an welchen dieser Rauch verstreut war, so fühlte er sich sogleich geborgen und beschützt. Als ob es keine Probleme gäbe.
Das Mädchen ließ nichts anderes zurück, als Rauch, einige Freunde, einen Geliebten, Eltern, welche sich nie für das Mädchen als Mensch interessiert haben und eine Moral.
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Ich kann euch nicht sagen, ob hiermit die Bloggerpause beendet ist. Ich weiß es selbst nicht, aber das Bloggen hat mir gefehlt und je länger ich nicht blogge, desto mehrere Ideen für Geschichten bekomme ich.

Montag, 20. Dezember 2010

Ich sage DANKE und Tschüss!


Richtig gelesen. Meine Lieben, ich will mich bedanken.
VIELEN DANK! Für alles! Ich hätte nie, wirklich nie gedacht, dass mein Blog einmal fast 80 Leser haben würde! Danke! Danke, für die Kommentare! Danke für die aufmunternden Worte etwas aus den Geschichten zu machen! Danke, für die Unterstützung! Danke. Für Alles.
Aber wie das Jahr auch so endet, so muss ich mich auch verabschieden, da ich mir eine kleine Bloggerpause gönnen werde, welche wahrscheinlich Anfang Januar enden wird.
Ich will einfach etwas Ruhe gegen in den Feiertagen bekommen und am 31. meinen Geburtstag mit meinen Liebsten genießen.Trotz dessen werde ich versuchen weiterhin eure Blogs zu kommentieren. Bitte bleibt mir treu!
In diesem Sinne verabschiede ich mich und wünsche euch allen ein wundervollen Weihnachtsfest mit euren Liebsten und natürlich einen erfreulichen Start ins neue Jahr!
Hoffen wir, dass ... a little piece of .. heaven on earth ... im nächsten Jahr genauso erfolgreich sein wird, wie in diesem!

Montag, 13. Dezember 2010

Wie leuchtende Sterne ..



Bild viaDas Mädchen blickte in ihren Spiegel. Wie immer sah sie sich. Ein Paar Augen, eine Nase, einen Mund und ein Gezwribel aus Haarsträhnen, was einer Frisur gleichen sollte. Doch es war anders. Ihre Gedanken schlugen nicht Kreise darüber ,wie sie möglichst schnell abnehmen könnte. Sie waren auch nicht bei der Tatsache, dass ihre Haare (malwieder) ein Graus waren.
Und sie waren schon ganz und gar nicht dabei sich wegen eines Pickels fertig zu machen.
Nein, ihre Gedanken waren ganz woanders.
" Das bin ich. Oder ?
Ist das so wichtig ?
Nein. Aber wie würde es aussehen,wenn ich meine Seele in einem Spiegelbild sehen könnte ?
Oder mein Leben ?
Oder die Momente in denen ich schon für jemanden da war, als es diesen jemanden schlecht ging ?
Wieviele Tränen habe ich schon getrocknet ? "

Das Mädchen betrachtete sich weiterhin im Spiegel.
Draußen donnerte es heftig. Sie konnte praktisch jeden einzelnen Blitz, welche draußen in die Erde einschlugen, auf ihrer Haut spüren.
Das Licht flackerte sanft.
"Wieviele Tränen wurden meinetwegen schon vergossen ?
Wann habe ich das Letzte Mal jemanden vom Leiden befreit ?"

Das Licht flackerte immer stärker, bis die Lampe komplett durchbrannte.
Es war dunkel. Sie konnte sich nicht mehr betrachten. Sie sah nicht mehr ihr Spiegelbild.

Wenn das Licht ausgeht wirst du nie deine wunderschönen Augen sehen können. Auch nicht deine langen Beine und auch nicht deine vollen Lippen.
Aber die Momente in denen du jemanden geholfen hast, jemanden ein Taschentuch gereicht hast, wenn dieser jemand weint oder einfach nur da bist, wenn man zu dir sagt "Bitte Geh nicht!".Diese Momente werden wie helle Sterne leuchten.
Und dieses Leuchten wird nie aufhören.

Dienstag, 7. Dezember 2010

i don't believe you.

Bild via
Sie wurde unsanft ins Zimmer gestoßen.
" Au! Fuck! " quietschte sie auf, aber dieser kleine Schrei war nichts gegen das, was sich zeitgleich in ihrem Körper, in ihren Gedanken abspielte.
" Nein! Nein. Nein! Ich will aufschreien. Kreischen. Vor Schmerz aufkreischen. Nur damit alle Welt sieht, wie es manchmal wirklich in mir aussieht. Dass ich nicht nur dieses starke Mädchen bin, welches immer die richtige Lösung gerade parat hat, sondern, damit die Welt sieht, was mir angetan wurde. Dass auch hinter dem noch so stärksten Mädchen, ein unsicheres Wesen steckt, welches nur geliebt werden will .. Welches auch von einem Leben träumt, in welchem sie ein heller Stern ist. Ein strahlender Strahl, welcher durch die verbitterte Dunkelheit da ist. Da ist und nicht weggeht. Ein Mädchen, welches von einem Leben träumt, in welchem es der Hauptdarsteller ist und keine Nebenrolle eines Postboten übernimmt."
Sie betrachtete den Raum, in welchen sie gebracht wurde genauer. Die Wände waren creméfarbend. Der Boden hölzernd und knarrend. Ihre Nase kam ein Stoß von Lavendelgeruch entgegen. Sie hielt kurz inne und sog den Geruch in sich auf.
Die Kommode stand noch am selben Platz. Sie erkannte noch die letzten Kratzspurren auf der ledernder Oberfläche von ihr. Sie entstanden beim letzten Streit.
Ein leicht bitterer Geschmack machte sich in ihrem Mundraum breit. Vergleichbar als hätte sie in eine unreife Zitrone gebissen.
Ihr Blick wanderte weiter zum Boden. Im leicht vergilbtem Teppich waren noch Blutflecken zu erkennen.
Sie öffnete leicht ihren Mund und versuchte durch ihn zu atmen, auch wenn es ihr schwer fiel.
Das Mädchen wusste, dass sie beobachtet wurde. Beobachtet von zwei braunen Augen. Zwei Augen, welche zu ihm gehören.
Sie wusste, dass sie sichbald umdrehen würde und ihm vor die Augen treten würde, auch wenn sie diesen Gedanken nur zu gerne vergaß.
Noch für einige Sekunden hielt sie so inne und atmete einfach. Sie hatte das Gefühl, dass, wenn sie nicht aus dem Mund atmen würde, sie herausbrechen würde.
Herausbrechen würde jedes einzelne Stückchen von ihr. Jede noch so kleine Faser.
Denn sie wird von nichts mehr zusammengehalten. Sie besteht nur noch aus kleinen Puzzleteile, welche ein Gerüst bilden, welches droht einzustürzen.
Schlussendlich erkannte sie, dass sie es nicht länger aufschieben könne und blickte ihn schließlich an.
Da war er. Zwei braune Augen, schwarze Haare, eine Nase, ein Mund und Augenbrauen, erblickte sie. Ein Mensch, aber sie erkannte ihn nicht wieder.
Sie sah in ihm keinen Menschen, sondern nur einen Schatten. Sie wand den Blick von ihm ab und schaute auf die creméfarbende Wand.
Sie sah sich in der Vergangenheit, als Schatten an der Wand.
Schreiende Stimmen, Wörter, welche man nicht in den Mund nehmen sollte, angespannte Stimmung, hastige Bewegungen, eine zerbrochene Vase, Blut überall, knarrende Dielen, eine Tür fällt ins Schloß.
Wieder in der Gegenwart.
Sie blickte wieder auf ihn.
" Wieso ? Hättest du gedacht, dass es einmal zu so etwas Teuflischen wird ? Etwas, was unser Leben bestimmt ? Etwas, was früher so gut war ? So richtig ? "
Seine braunen Augen waren von Hass getränkt. Sie war erschrocken über die Tatsache, dass er ihren Blick standhielt.
Sollte er sich nicht schämen für sein Vergehen ? Aber anscheinend sah er keinen Grund wegzusehen und deswegen tat sie es.
Beschämt blickte sie auf den Boden.
Sie sah ihren nackten Ellenbogen und bemerkte die noch halboffene Wunde. Sie brannte, als ob noch etwas Schlimmeres, etwas Schmerzhafteres unter der Wunde lag.
" Ich muss gehen", sagte er wie automatisch. Verbitterheit lag in seiner Stimme.
Sie war weg. Innerlich vollkommen weg. Sie merkte zwar, dass Dinge geschahen, aber sie bemerkte nicht, wie die Dinge geschahen. Sie hatte alles um sich herum ausgeschlossen, als säße sie in einer Kuppel, welche sie von der Außenwelt abschottern würde. Sie merkte nur noch wie die Tür ins Schloß fiel. Das war's.
Das Gerüst stürtze ein und sie mit ihm.
" .. und ich verbrenne an der Erinnerung .. "

Donnerstag, 2. Dezember 2010


Bild viaWeiße Winterlandschaft, welche viel mehr an ein Gemälde, als an die Realität erinnerte.
Weiche Eiskristalle überall, welche nicht aufhören wollen zu fallen.
Das Mädchen trug einen gut gefütterten Wintermantel, Stiefel aus Wildleder, blue Jeans und eine graue Wollmütze.
Sie stand mitten im Wald und beobachtete, wie die einzelnen Schneeflocken auf die Erde herabfielen. Ihr Blick wanderte hinauf in den Himmel. Ein Eiskristall landete auf ihre geröteten, elfengleichen Lippen.
" Einzigartig. Jeder Flocke ist für sich einzigartig. Wie Menschen habe sie Ecken und Kanten .. und sie sind nicht perfekt, aber eine Flocke nach der anderen fällt herunter.
Herunter aus dem Himmelstor, hinab auf die Welt. Jede Flocke hat ihren eigenen Weg.
Einige fallen nach Deutschland, einige gehen auf ihren Weg nach England, während bei anderen die Route nach Österreich geht.
Eine nach der anderen fallen sie hinab.
Einige fallen auf Friedhöfe, einige auf Schulwegen, andere wiederum auf einem Kaufhausdach.
Sie sind alle vollkommen anders und individuell, aber eins haben sie alle gemeinsam :
Vereinzelte Flocken schmilzen schnell auf dem Asphalt, während eine Menge an Schneeflocken Tage auf den Asphalt bleiben können und trotz allem eine Einheit bleiben."
" Iaaaaahhhhhhh! " stieß sie einen Schrei aus.
"Ach, du bist es nur! " stotterte sie noch leicht vor Schreck, als sie erkannte, wer sich von hinten herangeschlichen hatte.
" Sei netter zu mir. Ich bin schließlich gerade extra zurückgegangen und habe deine Kamera nur für dich mitgebracht. ", entgegnete ihr Freund frech. Er schmunzelte, bis er ihr den Fotoapparat in ihre rotangelaufenen Hände drückte, sich zu ihr herabbeugte und ihre lieblichen Lippen küsste und kurz bevor sie auch nur realisieren konnte, was gerade geschah wurde sie auch schon auf den Boden gezogen und mit Schnee eingeseift.
" Woaaäääii! " kicherte sie und schmiss sich gleich darauf auf ihn, nur um ihm eine Lektion zu erteilen.
Kichernd lagen sie im Schnee. Es fühlte sich an wie eine Weile. Ihre Wangen waren vor Aufregung ganz rot angelaufen - Eine Röte, welche er nur allzu süß fand.
Ihre Herzen schlugen im Gleichklang. Simultan.
Beide waren so außer puste, sodass sie schnell atmen mussten. Man konnte ihren Atem sehen, welcher einen Gegensatz zu den frostigen Temperaturen darstellten.
Die Schneeflocken wurden immernoch durch den Wind geschleudert.
Zwei Schneeflocken nahmen sich die Frechheit und platzierten sich direkt auf ihre Lippen und ihre Nasespitze.
Er bemerkte das, nahm ihr Gesicht zwischen seinen Händen und küsste die Schneeflocken einfach weg.

... und ihr einzigster Gedanke in der gesamten Zeit war : Ich liebe dich.

Donnerstag, 25. November 2010

Glücksmomente


Bild viaSie stapfte wütend in die Wohnung.
Jeden einzelnen ihrer Schritte hörte sich auf dem Fußboden an, wie ein grollendes Unwetter, welches bald aufzogen würde. Zerstörend. Unerwartet. Deprimiert.
Ihr Parka hing schlaff über ihren dünnen Ärmchen herab. Ihre hasselnussfarbenden Locken waren patschnass vom Regen und baumelten schlaff herab.
Sie war fertig. K.O. Der Tag war die Hölle. S
" Immer dasslebe. Es bleibt doch sowieso an mir hängen.
Sie verspotten mich. Haben sie kein eigens Leben, oder warum machen sie das Leben von anderen kaputt?
Ich will niemanden sehen!
Warum kann das niemand akzeptieren?!
Ich will nicht mit ihr Eis essen gehen,ich will auch nicht mit ihm ins Kino!
Ich will nur noch meine Ruhe haben. Ist das zu viel verlangt ?! "

Sie zog langsam ihren Parka aus. Er war eiskalt von der Regendusche geworden.
Sie fröstelte und überlegte für einen kurzen Moment ob sie sich einen Tee aufstellen sollte oder gleich ins Bett gehen sollte.
Das Mädchen stand immer noch halb im Flur. Bis ihr Blick auf die Kommode neben dem Schuhschrank fiel.
Auf der alten Kommode standen mehrere verschiedene Familienfotos.
Ihre Sicht wanderte weiter über die Fotos, bis sie an er an einem sehr alt wirkendem Foto stehen blieb.
Der Rahmen war schon sehr abgenutzt und das Bild war in schwarz - weiß gedruckt.
" Da.
Da waren wir noch vereint.
Glücklich.
Warum nur? "

Sie seufzte und strich über den verstaubten Rahmen.
Langsam bewegte sie sich in Richtung der Küche hin, wobei sie eine nasse Regenspur hinter sich ziehen lies.
Während das Mädchen versuchte sich ihre durchnässten Stiefel abzustreifen, stellte sie mit zitternden Fingern ihren Tee auf.
" Mist! Jetzt habe ich mir meine Finger verbrannt! "
Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume.
Das Mädchen lies sich auf ihr altes Sofa fallen, welches neben ihr stand und versuchte sich mit Fernsehen abzulenken.
Sie zappte nervös durch die einzelnen Kanäle.
" Nein. Nein. Nein!
Es macht mich fertig. Ich hasse es. Warum nur?! "

Ganz langsam floss eine Träne über ihre elfenbeinfarbende Haut.
Noch eine. Und noch eine.
Ihr Gesicht war gerötet. Ihre Haare noch vom Regen zerzaust.
Ihre Klamotten waren immer noch patschnass von Regen.
So saß sie da zusammengekauert auf ihrer weichen Couch und wünschte sich, dass sie immer so da liegen und weinen könnte.
" Nein. Nein. Nein!
Ich halte es nicht mehr lange aus! "

Ihr Kopf schaltete ab. Ganz weit entfernt, in der Ferne, hörte sie leises Knirschen von den alten Dielen auf dem Boden, aber sie verbannte den Gedanken, dass noch jemand, außer sie in ihrem Haus war sehr schnell.
Ein leichter, sanfter Duft reiner Vanille, Flieder und weißer Lilien machte sich im Raum breit. Sie beobachtete wie die Regentropfen sanft an das Fenster schlugen.
Sie schmeckte den salzigen Geschmack ihrer Tränen auf ihren rosigen Lippen.
Das Mädchen beobachte immer noch die Regentropfen, bis sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte.
Sie drehte sich um und blickte in diese wunderschönen Augen. Seine Augen.
Er setzte sich zu ihr und strich ihr über die Wange.
Der junge Mann musste lächeln, als er sah, dass sie malwieder klitschnass geworden war vom Regen. Dieses unverschämt bezaubende Lächeln liebte sie.
Er küsste sie auf die Stirn.
" Es wird alles gut. " , flüsterte er ihr ins Ohr.
Er strich ihr eine Locke aus ihrem Gesicht. Sie schwiegen sich an. Ein wundervolles Schweigen. Sie liebte es.
Und da wusste sie, dass all das, was sie den Tag über durchlitten hatte mit diesem kleinen Moment ausgeglichen wurde. Ein Glücksmoment. Diese kleine Geste, die dir sagt, dass du toll bist und alles wieder gut macht. Ein Glücksmoment.

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Wichtig!
Meine Lieben, da ich nun wirklich unter Stress leide, werde ich mich nur noch einmal die Woche melden können. Vorausetzlich Samstag oder Sonntag. Ich hoffe, dass dies nicht meinen Blog stark beeinflussen lassen wird und diese Phase spätenstens gegen Ende Dezember enden wird. :)

Dienstag, 23. November 2010

.. now it's time to go..


Bild via" And afffttterrr alllll. Yoouurrr myyy wooonnnderrrwaaallll.", dröhnte der Sound aus ihrer CD Anlage.
Das Mädchen befand sich im Zimmer und starrte das CD Cover von der Oasis CD an.
Sie erinnerte sich, wie sie genau diesen Song hörte, als sie das letzte Mal mit ihrem Freund an die Nordsee gefahren ist und die beiden einfach unglaublich glücklich waren.
Das Mädchen schmunzelte.
"Mhmm. Manchmal geht doch alles gut, oder ? Manchmal gibt es doch Märchen oder ? Oder zumindest ein Happy end. Mein Happy End. Sein Happy End. Unser Happy End."
Mit diesen Gedanken ließ sie das Lied noch lauter durch ihr Zimmer strömen.
Durch das Zimmer. Durch ihren Kopf. Durch ihre Gedanken. Durch ihr Herz.
Das Mädchen schloss die Augen, entspannte sich und wollte gerade malwieder in ihre Traumwelt eintauchen, als sie das Klingeln der Haustürklingel bemerkte.
"Mhmm, wer kann das nur sein ?
Vielleicht mein Freund ?"
Als sie den Gedanken mit ihrem Freund verband konnte sie sich ein lächeln nicht verkneifen und rannte bereits zu Tür.
Sie riss sie freudestrahlend auf und sobald sie ihn sah, verwünschte und verfluchte sich selbst, dass sie doch die Tür geöffnet hatte.
Ihn. Ihr Ex.
Er, welcher sie zum Weinen gebracht hatte, als sie ihn dabei gesehen hatte, wie er sie betrogen hatte.
Er, welcher es geschafft hatte, dass es ihr eine ganze Weile lang sehr schlecht ging.
Er, welcher sie zur Verzweiflung und Zerissenheit gebracht hatte.
Er, welchen sie trotz allen, trotz, dass es ihr wegen ihm schlecht ging, geliebt hatte.
Sie war sprachlos und wusste nicht was sie machen sollte.
Ihr Herz pumpte auf einmal tausend mal schneller, da sie wirklich nicht mit ihm gerechnet hatte und sie deswegen mit Nersosität gequält wurde.
"Was ?!" entfloh ihrem lieblichen Mund, während sie in seine braunen Augen starrte.
Er schaute schnell weg, traute sich nicht in ihre Augen zu schauen.
" Hör zu". Er regte sich, wärhend diese Worte von seinen Mund herauskamen und erst jetzt bermerkte sie, dass er eine rote Rose in seiner linken Hand hielt.Sie hasste Rosen. Insbesondere rote Rosen.
"NEIN!", war ihr einzigster Gedanke.
"Nein! Nein! Oooooooohhh Nein, Freundchen! "
" Hör zu. Es war ein Fehler. Mir tut es Leid. Es war ein furchtbarer Fehler und ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst"
Sie wusste nichts zu sagen, aber sie machte sich wirkliche Sorgen um seinen geistlichen und gesundheitlichen Zustand. Halluzinierte er, oder warum kam er auf den Gedanken, dass sie ihn immernoch wollte ?!
Sie wusste nicht, was zu tun war.
Ihr Blick lag auf der Rose, danach wandte er sich ab zu ihm.
Er sah .. dumm aus. Wirklich dumm. Wie er da so da stand mit der ernsthaften Hoffnung sie wieder zu bekommen.
Was dachte er wohl von ihr ? Dass sie ein Dackel war, welcher ihm folgen würde, da dieser Dackel keine eigene Meinung hatte und nicht für seine Meinung einstehen konnte ?
Vielleicht war sie das einmal. Sie war einmal schüchtern gewesen, aber sie hatte sich verändert, weiterentwickelt, während er immernoch derselbe erbärmliche Mensch war, welcher doch ernsthaft dachte, dass sie ihm immernoch eine Chance geben würde.
Sie war nun jemand anderes. Nicht mehr das Mädchen von neben an. Nicht mehr beeinflussbar, sondern stark. Sehr stark. Und genau das wollte sie ihm zeigen.
Er hatte in dieser Zeit seinen Hundeblick aufgesetzt. Noch erbärmlicher.
Sie beugte sich zu ihm herüber, zeigte ihm ihren wunderschön manikürierten Mittelfinger und knallte die Tür zu.
Sie konnte nur noch seinen verdatterten Blick sehen und schon war die Tür geschlossen.
Das Mädchen fühlte sich gut.Verdammt gut und stark. Sie lächelte. Nein. Sie strahlte!
Ein Lebensabschnitt war damit vollkommen abgeschlossen.
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Entschuldigt meine Lieben,dass diese Geschichte, nicht gerade meinem sonstigem Schreibnevau entspricht, aber ich komme in der letzten Zeit weder zum Bloggen noch wirklich zum Ideensammeln. Klausuren machen Stress, aber ich hoffe, dass ich alles unter einen Hut bekomme. ;)

Donnerstag, 18. November 2010

and you hope that this story never call you back


Das Mädchen stapfte mit verzogender Mine in ihr Haus. Ihre brünette Mähne war eingefallen, ihr Gesicht erschreckend bleich, ihre Kleidung bespränkelt von tausend kleinen Regentropfen, welche versuchten sich auf ihrer Kleidung zu verewigen, indem sie versuchten durch die Kleidung hindurch zu kommen. Aber da war sie nun. Zu Hause. Ein Ort, an welchem sie sich wohl fühlen sollte. Oder ?
Aber es war anders.
Anstatt wie üblich in ihr Schlafzimmer zu gehen, um sich neue Kleidung anzulegen, verschwand sie sofort im Badezimmer. Das Badeimmer war weiß gestrichen, auf dem Boden lagen mehrere Teppiche aus Stoff, in einem warmen blau, welche die weißen, kühlen Fließen, bedeckten.
Die Lampe flammte auf, als sie den Lichtschalter benutze, Licht durchflutete den kühlwirkenden Raum und ein leichtes Brummen konnte man von der Lampe aus vernehmen.
Der Raum war unpersönlich eingerichtet und wenn sie es nicht besser wüsste, würde selbst sie ausgehen, dass es sich bei dem Badezimmer um kein Badezimmer handelte, welches zu einem bewohntem Haus gehörte. Einige weiße Tischchen und Regale standen im Badezimmer, genauso war ein Waschbecken, eine Dusche, eine Toilette und eine Badewanne vorhanden.
Sie stämmte sie sich gegen den Türrahmen und musste sich am Griff der Türklinge festhalten, ehe sie vor Schwindel fallen würde.
Es roch ungewöhnlich ekelhaft nach aggressiven Reinigungsmitteln und Angst.
Die Gedanken des Mädchens schlugen Kreise, sie waren so stark, sodass es schon fast weh tat. So hart, so treffend, so ehrlich.
Sie atmete schnell und flatterhaft. Nervosität brachte sie ins Schwitzen, sodass sie bereits ganz rote Wangen hatte. Ihr Herz raste und es schien, als wollte es aus ihrem Brustkorb herausrennen. Ganz weit weg, weit fort rennen.
Das Mädchen konnte einfach nicht mehr. Sie war völlig ausgebrannt.
Um ihren Kreislauf anzukurbeln regte sie sich in Richtung Waschbecken, um so schnell wie möglich wieder Halt am Waschbeckenrand zu finden.
Kaltes Wasser floss sofort aus dem leicht angerostetem Hahn, als sie den Wasserhahn betätigte.
Sofort faltete sie ihre Hände zu einer Kule, sodass sie sich über das Waschbecken krümmte, dass Wasser in ihre Hände fließen lies und schließlich ihr Gesicht damit reinigte, aber ihr Kreislauf wurde nicht besser.
" Scheiße. Warum immer diese dumme Scheiße ?", mit diesen Gedanken richtete sie ihren Blick auf den tropfenden Wasserhahn. Tropf. Tropf. Tropf.
Je mehr Tropfen aus dem Wasserhahn kamen, desto mehr Tränen flossen auch über ihr liebliches Gesicht.
Sie war fertig, vollkommen aufgelöst. Rot, aber gleichzeitig auch erschreckend bleich war ihr Gesicht, nun.
Ihr ganzer Körper zitterte, schien ausbrechen zu wollen.
Das Mädchen bekam keine Luft mehr, verlor die Übersicht über ihre Umgebung und verlor schlussendlich auch die Wahrnehmung von verschiedenen Farben. Alles war nur noch schwarz weiß. Übelkeit und Angst überkam sie.
Unwissend versuchte sie sich noch irgendwie zu recht zu finden und etwas zu suchen, was ihr Halt bieten würde, aber es war vergebens.
Sie war ein blindes Huhn in der Falle des Lebens.
Noch mehr Übelkeit überkam sie und mit eine trockenem Würgen würgte sie ihre Nahrung wieder hoch. Das Mädchen war geschockt und zitterte noch mehr. Ein Kälteschauer überkam sie.
Ein blutiger Geschmack lag auf ihrer Zungenspitze. " .. also muss ich auch Blut erbrochen haben.."
Kaum hatte sie diesen Gedanken beendet, gab ihr Körper nach und sie fiel in Ohnmacht.



Last thoughts :
"Es gibt jetzt gerade nichts, was ich mehr begehre als die Freiheit sich zu übergeben. Hört sich merkwürdig an und das ist es auch, aber ich will es einfach. Ich will mich übergeben und alles um mich herum vergessen. Vergessen, wie mein Leben doch öfters ist.
Die Schattenseiten ausblenden und einfach nichts tun, außer das bereits Gegessene, das Verarbeitete mit einem trockenem Würgen herauszuwürgen, in Ohnmacht zu fallen und endlich Ruhe zu haben.
Ruhe vor Erinnerungen, vor dem ganzen Mist, welcher immer und immer wieder hoch kommt.
Mist, welchen man am Liebsten nie erlebt hätte.
Mist, der kommt, wenn du denkst, dass er weg ist.
Mist, welcher da ist, wenn du denkst, dass ausnahmsweise etwas richtig funktioniert.
Denn die Tatsache ist doch, dass wenn du einmal richtigen Mist erlebt hast, er immer da ist und immer da bleibt, auch wenn du ihn lengst ausgeblendet hast, kann es immer wieder da sein. Immer wieder kommen."

Dienstag, 16. November 2010

... where the streets have no name ..


Bild viaDer Himmel ergraute, wie das Haar einer alten Dame, im erhöhten Alter. Es war aber kein düsteres grau, von welchen man gleich ausgehen konnte, dass es in den nächsten 20 Minuten beginnen würde zu regnen.
Nein, es war ein freundliches, friedliches Grau, welches den Himmel umschlang.
... inwiefern es ein freundliches Grau gab ..
Die Luft war klar und rein und ein erwärmender Wind schlug Kreise zwischen die großen Menschenmengen und der viel befahrenden Straße.
Überall waren die Menschen im tristen grau eingekleidet. Graue Hosen, graue Pullover, graue Jacken, graue Schuhe und womöglich sogar graue Gedanken.
Das einzigste, was sich aus der großen Menschenmenge, welche quer überall hinzulaufen schienen, abzuheben schien, waren die altmodischen, gelben Taxis, welche am Rand der schwer befahrenden Straßen standen.
Und da war sie.
Schwarze Riemchenpumps umschlungen ihre dünnen Knöchel, während eine schwarze Strumpfhose ihre Beine umspielte, das schwarze, kurze Kleid, welches sie trug, ragte nur ein kleines Stück von ihrem Trenchcoat heraus, welcher ihre Taille betonte.
Sie - Blackberry und einen schwarzen Lederhandschuh in der einen Hand, schwarze Lederhandtasche und Starbucks Coffee in der anderen Hand. Währenddessen versuchte sie verzweifelt ihre Handtasche zu öffnen um an den gesuchten Inhalt heranzukommen.
"Pfuubppffffffff!!!" schnaubte sie, als sie endlich den gesuchten Inhalt in ihren frenchlakierten Händen hielt. Eine Zigarettenschachtel und ein Feuerzeug.
Bei der jungen Frau handelte es sich um einen ruhigen Menschen, welchen man nicht aus der Ruhe bringen konnte, aber dieses Laster hatte sie schon lange mit sich zu tragen.
Kaum, als sie sich die Zigarette aus der Packung geangelt hat, schon entfuhr dem Feuerzeug ein kleines Zischen und schon lag die entflammte Zigarette zwischen ihren zarten Lippen.
Da stand sie nun zwischen den großen Menschenmengen, welche sich einen Weg durch die Gassen suchten und schnell versuchten in die Geschäfte zu gelangen, in New York, mit der Zigarette im Mund stand sie zwischen einer langen Reihe an Taxis und den vielen Menschen.
Die junge Frau genoss den Geschmack von Rauch in ihrem Rachen und blies ihn schließlich aus.
Während sie also ihre Zigarette rauchte, beobachtete sie die Welt.
" Vielleicht ist es Dummheit, vielleicht mag es aber auch die Realität sein.
Der Moment der Ruhe ist nur ein kleines Stückchen Luxus in unserem Leben, denn alles (ver) geht so schnell. Zu schnell ?
Überall sieht man diese Menschen, welche einfach nur hastig irgendwohin wollen. In ein Geschäft, zur Arbeit, zum Kindergarten oder vielleicht auch irgendwohin, wo sie sich erhoffen können, den Alltag zu entfliehen. Dumme Menschheit", mit diesen Gedanken nahm sie den Qualmstengel aus ihrem Mund und zertrat ihn hastig auf den Asfalt.
Als sie nun das Feuerzeug wieder in ihre Ledertasche stecken wollte, fiel ihr etwas leicht zusammengeknülltes, gräuliches in ihrer Tasche auf.
Sie nahm es in ihre Hand. Es handelte sich um einen kleinen Zettel, welcher bereits viel durchgemacht zu haben schien.
Das Mädchen entknüllte ihn und las die Botschaft.
"Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch. - Grillparzer "
Sie erinnerte sich, wie eine gute Freundin ihr diesen Zettel einmal zugesteckt hatte und ihr gesagt hatte, dass dieser Zettel ihr irgendwann ein Licht sein wird.
Das Mädchen schmunzelte und wusste, dass ihre Freundin recht behalten hatte.

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Und etwas, was ich euch schon lange sagen wollte : DANKE!
Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal 51 Leser haben würde!

Samstag, 13. November 2010


 Bild via
Wie ein kleiner Kristall funkelte die blau - grüne Kugel. Auf der Kugel befanden sich kleine, bräunliche Sprankel, welche sich von der Mitte der Kugel, wo sich eine kleinere, schwareze Kugel befand, in alle Richtungen zogen. Um die Kugel herum, waren lange, feine Häärchen, welche die Kugel einen schönen Rahmen gaben.
Sonnelicht fiel in die Pupille, das Auge zuckte und das Mädchen schloss schnell die Augen, weil sie geblendet wurde.
Das auf der firschen, grünen Wiese liegende Mädchen, richtete sich auf und saß nun in der Mitte von einer grünen Wiese.
" Es war eine schöne Zeit, auch wenn er mich verletzt hat. Irgendwie. Irgendwie bin ich erwachsener dadurch geworden. Wir lernen schließlich nicht aus Frieden, sondern entwickeln uns nur, lernen nur, durch Krieg. Aber nun ... Nein! Ich weiß nicht, ich habe keine Ahnung. Von gar nichts. Irgendwie.", mit diesen Gedanken drehte sie sich schwungvoll um, ihre Haare flatterten im Wind und griff in die braune, altmodische Tasche, hinter sich.
Hervor komen einige Fotos. Fotos von ihm und ihr.
Ein weiteres Mal krammte sie mit einer Hand in ihrer Tasche und zog ein Feuerzeug heraus.
Während sie sich wieder umdrehte, legte sie vorsichtig die Bilder auf einen kleinen Haufen.
Das Mädchen zückte das Feuerzeug, umrollte es mit ihren Finger, ein Funke entsprang sofort.
" Ich bin der Funke, welcher die Nacht erleuchtet. Der Funke Hoffnung ? Vielleicht der Funke Zukunft. Alleine.", mit diesen Gedanken entzündete sie die Fotos.
Das Feuer kinsterte wild und die Fotos verbannten erstaunlich schnell.
Der stechende Geruch von frischer Asche, stich ihr in ihre Nase und sie holte schnell die Wasserfalsche, welche sie mitgebracht hat, aus ihrer Tasche.
Als sie das Wasser über das Feuer goß, war da einfach nichts mehr.
Die Vöglein, welche zuvor die ganze Zeit, in eine liebliche Melodie einstimmten, erstummten und der Wind hörte auf ihr die Haare ins Gesicht zu wehen.
Mit dem Mittelfinge tupfte sie in die Asche und spührte das kalte, aber doch warme, schwarze Puler auf ihrem Finger.
Sie krempelte ihren Ringel Pulli hch und lies ihren linken Oberarm aufblitzen.
Genau da, wo ihre Pulsader verlief malte sie mit dem Finger, mit welchem sie zuvor die Asche berüht hatte, ein Ascheherz darauf.
Eine Weile lang starrte sie dieses Herz so an, bis ein Windstoß kam, die Asche leicht wegbließ und das Herz erblasste.
" Ich werde es schaffen. Irgendwann. Irgendwie. Ich werde darüber hinwegkommen, nur nicht heute, sondern irgendwann. Ich habe es schon fast geschafft, aber erst wenn das Herz vollkommen verblasst ist, wenn mein Herz die Wunde verkraftet hat, dann bin ich damit fertig."

Montag, 8. November 2010

.. with the fear to fall ..



Bilder viaMan braucht keine Freunde im Leben. Aber wenn man sie hat, wird einem manchmal das Leben erleichtert und man hat mehr Freude am Leben.

Grün. Rundlich. Dünn. Zerbrechlich.
Das Blatt, welches sich leicht im Wind bewegte schien an einem seidenem Faden zu hängen. Das Mädchen beobachtete es bereits eine ganze Weile.
Sie befand sich auf der Terrasse, des Hauses, in welchem sie ihre Kindheit verbrachte. Es war gemütlich eingerichtet. Nicht modern, aber sobald man auch nur einen Blick in einen der kleinen, cremefarbenden Fensterchen warf, welche von frischen Blumen umziegelt waren, sah man ein kleines Traumparadies, welches zum träumen einlud. Es war vielleicht nicht voller High Technologie, es war einfach nur ihr zu Hause, ihr Haus, ihre Kindheit, welche voller kleinen Wünschen steckte.
Das Mädchen saß in dem alten, braunen Schaukelstuhl und starrte bis jetzt den kleinen Halm an, welcher in einem mickrigem Blatt endete.Sie trug eine schwarze Hotpants, ein schwarzes Top, eine aufgeknüpfte Karobluse und eine Ray Ban Brille, auf ihrer Nase.
Ein Windstoß zerzauste ihre Haare, die kalte Luft durchströmte ihren Geist und gab ihr Kraft. Kraft. Kraft weiterzumachen. An ihren Füßen rangelte frischer, grüner Rasen und andere Gräser.
Nun konzentrierte sie sich nur noch auf dieses Blatt. Dieses Grün, welches sie einfach nur beruhigte
....
Ein eiskalter Windstoß glitt ihren Rücken herab, die Bäume wogen sich in der Luft gegeneinander , mehrere Blätter fielen auf sie herab, sie erschrak, schrie auf und kurz danach lag sie rückwärts quer auf den Boden, unter ihr der Schaukelstuhl.
" Pffffffffffff!", schnaubte sie. "Ganz toll, du hast es malwieder geschafft, dich so in deiner Traumwelt zu verziehen, sodass du alles um dich herum vergisst.", murmelte sie zu sich selbst, bis sie einen Körper vor sich sah, welcher sich langsam zu ihr herunter begab. Er, welcher die ganze Zeit sie zuvor bereits beobachtet hatte, als er den Jeep für den Trip vorbereitete.
Er musste lächeln, da er sie selbst, wenn sie sich malwieder durch Verträumtheit verletzte, unglaublich süß fand.
Schließlich reichte er ihr eine Hand und wollte sie zu sich hochziehen.
Als sie nun wieder festen Boden unter ihren Füßen hatte, fragte er mit dem Blick zum Jeep : " Wollen wir los ?"
" Ja." Nach dieser Antwort reichte er ihr eine Flasche mit einer Flüssigkeit. Sie wusste zwar nicht was es genau war, aber es roch verdächtig nach Alkohol.
Die beiden sprangen in den Jeep und fuhren los. Während die langsam untergehende Sonne ein Gemälde aus rot - rosanen Fabrtupfern, wie auf eine Leinwand, an den Himmel malte, nahm das Mädchen einen Schluck aus der Falsche. Der Alkohol brannte in ihrer Kehle, aber es fühlte sich gut an. Der Wind umspielte das Gesicht des Mädchens, als wollte er ihr eine geheime Nachricht zuflüstern. Sie stellte die Flasche beiseite und fing an ihren Fahrer, ihren festen Freund zu beobachten.

Er, welcher immer an ihrer Seite war.
Er, welcher sie dazu bringen konnte Tränen zu lachen ( .. was bei ihr wirklich an ein Wunder grenzte .. ).
Er, welcher ihr die Haare hielt, wenn sie sich malwieder übergeben musste.
Er, welcher ihr Taschentücher holte, wenn sie einen kitschigen Liebesfilm schaute.
Er, welcher sie selbst wunderschön fand, wenn sie wie ein Trottel aussah.
Er, welcher sie so akzeptiert, wie sie ist.
Er, mit welchen sie aufwachen und einschlafen will.
...

" Ist irgendetwas oder warum starrst du mich bereits seit Minuten an .. ? Hallo ?"
" Nichts, nichts." Das Mädchen schmunzelte, beugte sich vor ihn herüber und küsste ihn auf die Stirn.
Nach einer kleinen Weile kamen sie an. Der Himmel war nun in einem elegantem Dunkelblau - Violett gehüllt und das tobende Meer, der Küste, welche nur einige Meter entfernt waren, verlieh all dem eine aufbrausende, motivierenden, aber doch entspannte Atmosphäre. Man konnte praktisch spüren, dass eine Revolution in der Luft lag. Sie verzog das Gesicht, als ihr der unvergleichliche Geruch von verbrenntdem Holz entgegen kam. "Sie haben also bereits begonnen.", dachte sie sich.
"Hey!", schrie eine helle Sophranstimme ihr und ihrem Freund zu. Die beiden folgten der Stimme, bis sie ihre Freunde sehen konnten, welche sich bereits um ein Feuer versammelt hatten und sich auf einige quer liegenden Baumstämme gesetzt haben. Sie setzen sich dazu und genossen die Stille. Sie blickte in den Himmel und wollte schon fast wieder in ihre Traumwelt versinken, wenn ein Junge nicht eine Gitarre hinter sich geholt hätte. Während die aneinandergereihten Töne eine harmonische Melodie ergaben, lag ihr Blick nur noch auf dem Feuer. Das Knistern des Holzes beruhigte sie und erinnerte sie an etwas Heimatliches.
Ihr Blick wanderte von dem Feuer zu ihren Freunden. Ihren wundervollen Freunden, welche sie so viel zu verdanken hatte. Ihr Blick wanderte wiederum in den sternenerfüllten Himmel und sie machte sich Gedanken um ihre Zukunft.
Sie spürte , dass gerade das "Jetzt" ein Anfang von etwas Neuem ist. Etwas Unbekanntem. Etwas, was ihr Angst einflößte, vor dem Ungewissen. Nicht zu wissen, ob man weiter fliegen oder fallen würde.
Doch dann schaute sie wieder zu ihren Freunden und schließlich hinter sich, zu ihrem Liebsten, welcher sie lieb anlächelte. Das Mädchen wusste, dass es nicht leicht werden würde. In keinster Weise, aber sie wusste, dass sie die wundervollsten Menschen an ihrer Seite hatte, welche sie nicht verlassen würde.


Freitag, 5. November 2010

A wish burns brighter than the sun.


Bild via
Mit schwerem Atem versuchte sie sich aufrecht zu halten. Sie wusste, dass er nocheinmal kommen würde. Vielleicht nicht in der nächsten halben Stunde, aber spätestens, wenn das Football Match beendet war und dies dauerte nur noch eine halbe Stunde.
Sie wusste, dass er ihre Wut wieder an sie auslassen würde, sie beschimpfen würde, sie schlagen würde und diesen Anblick, wie sie vor Furcht weinen würde, genießen würde.
Langsam ließ sie sich auf den hölzernen Boden sinken und krempelte ihr Hosenbein leicht hoch.
Die blassen, dürren Beinchen waren voll mit blauen Flecken, zu oft hatte er sie verprügelt.
Sie war völlig aufgelöst und einige Tränen liefen über ihr Gesicht.
Ihre rechte Hand, welche immernoch wegen dem Schock zitterte, fuhr über ihre abgenutzte Jeans, bis sie an der rechten Hosentasche angekommen war. Ihre Hand kam wieder mit einer Streichholzschachtel zum Vorschein.
Ihr Gesicht war mittlerweile komplett unter schwarzen Balken, welche wegen den Tränen und ihrer verlaufenden Mascara verursacht wurden, umrahmt.
Vorsichtig nahm sie mit ihren dürren Fingern ein Streichholz aus der kleinen, rechteckigen Schachtel.
Kurz betrachtete sie das kleine, längliche Hölzchen, bis sich ihr Blick sich aufrichtete und sie sich geradeaus in den Spiegel, welcher ihr direkt gegenüber, stand.
" Dummes Mädchen. Dummes Mädchen mit dummen Träumen und einer ganz dummen Vorstellung von Leben.", waren ihre Gedanken bei diesem Anblick.
Deprimiert schenkte sie ihre gesamte Aufmerksamkeit dem Streichholz. Langsam rieb das Mädchen das Streichholz an der Schachtel. Erst war es nur ein Funke, welcher gleich darauf wieder ausging, aber dann ging der funke auf das Holz über, sodass es leicht aufflammte.
Das Mädchen fixierte das von dem Streichholz ausgehende Licht so an, sodass sich der lichterfüllte Kegel zu vielen kleinen Kreisen verschwamm und sie sich einer Traumwelt hin gab.
Flashback.
Das kleine Mädchen saß in der vertrauten Küche. Sie war 4, unschuldig, unwissend, ein Kind.
Eine ältere Dame mit vornehmen, in ihren Nacken gesteckten, weißen Haaren lächelte sie mit ihren wunderschönen, himmelblauen Augen an. Es war ihre Grandma.
Die Dame beugte sich über das kleine Mädchen hinüber und gab ihr einen kleinen Klumpen mit Keksteig, sie sollte Weihnachtkekse backen.
Während draußen ein kalter Schneesturm tobte, saß sie also in der Küche und stocherte im Keksteig herum.
Das kleine Mädchen beobachtete ihre Grandma. Sie liebte sie wie keinen anderen Menschen.
Dies bemerkte ihre Grandma und beugte sich vor sie, um ihre Arbeit mit dem Teig zu begutachten. Das Kind roch das Parfüm der Dame. Vornehm, nach frischen Lavendel roch sie.
Die Frau öffnete ihren Mund um etwas zu sagen ..
Flashback, Gegenwart.
"Aww, heiß!", schrie die junge Frau auf, versuchte noch schnell das Hölzchen zu löschen, lies es fallen und rieb sich den Finger. Das Holz war abgebrannt und die Flamen wollten bereits an ihren hellen Finger hinaufklettern.
" Was bist du doch für ein dummes, krankes Wesen ? Wärest du klüger, wärest du hübscher, wärest du stärker, würde er dich mehr lieben. Er würde dich lieben und es auch so zeigen. Nicht mit Gewalt, sondern mit Schutz. Was bist du doch für ein dummes, dummes Wesen. Du bist an Allem Schuld.", sprach sie zu sich selbst.
Ein weiteres Streichholz wurde von ihr angezündet und die Helligkeit, welche von dem Funken Ausgang durchströhmte sie, ihre Seele, ihre dunkle Gegenwart, ihr Leben. Flashback.
Sie waren in der Stadt. Alleine gingen sie durch die großen Gassen, Hand in Hand.
Die beiden liebten sich. Liebten sich, wie kein anderes Paar auf der Welt. Er schenkte ihr Respekt, Zuneigung und Geborgenheit. Alles, wovon sie nochnichteinmal zu träumen wagte.
Es war vollkommen. Das Einzigste, was es noch ergänzen könnte, wäre ein ".. und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende .. "
Er beugte sich vor sie herab und wollte sie küssen ..
" Oh Gott, tut das weh !!!!", diesesmal hatte das Streichholz es tatsächlich geschafft ihre Finger leicht anzukockeln.
Schwarzer Russ nieselte von ihren Fingern, während sie versuchte die Wunde mit Pusten abzukühlen.
Ganz versunken in ihre Tätigkeit, wurde sie von dem Aufreißen der Tür geweckt.
Er stand im Türrahmen und schaute sie aggressiv an.
" Es ist wieder soweit .. "
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Igrendwelche Themenwünsche ?

Samstag, 30. Oktober 2010

...a little piece of heaven + ein neuer Name


Bild viaAlles um sie herum ging ganz schnell. Es fühlt sich so an, als würde jemand die Vorspuhltaste auf einer Fernbedienung drücken und erst recht nicht daran denken, mit dem Finger von der Taste zu rücken. Alles ging im Schnelldurchlauf. Sie sah nur einzelne Ausschnitte von eleganten Kleidern, schicken Anzügen und hastigen Bewegungen. Alles ging zu schnell. Alles bewegte sich.
Das einzigste, was sich nicht bewegte, waren diese unglaublich grünlichen, Smaragdaugen.
Sie fixierte sie mit ihren Blick. Das Grün gab ihr Hoffnung, das Grün gab ihr Sicherheit, das Grün beruhigte sie.
" Hey ? Hallo ?! Bist du noch da ?"
Das Mädchen erwachte aus ihrem Tagtraum. Sie schüttelte hastig ihr Gesicht, ihre Locken sprangen durch die Luft und ihre Wangen liefen leicht rot an.
" Entschuldige."
Er musste lächeln.
" Wollen wir nun endlich ?", hoffnungsvoll blickte er sie an, wobei sein Blick zu der Mitte der Tanzfläche wanderte.
Sie legte seine Hand in seine und mit anmutigen Schritten, schreiteten die beiden zur Tanzfläche.
Der Kuppelsaal, in welchen sie sich befanden, war wunderschön.
Ein altertümliches Gehäuse, geschmückt mit aufwendig gestalteten Figuren, aber das Besondere war an dem Kuppelsaal, dass in der Mitte des Saales, in Form eines Kreises, oben eine Glasplatte, anstatt eines Daches angebracht war, sodass man in den freien Sternenhimmel schauen konnte.
Er führte sie auf die Tanzfläche, wo bereits viele, weitere Paare sich versammelt hatte, um zu tanzen.
Alle trugen elegante Kleider und schicke Anzüge.
Die beiden stimmten in einen langsamen Walzer ein und blickten sich tief in die Augen.
Sie legt ihren Kopf in ihren Nacken, blickte durch die Glaskuppel und begann ein weiteres Mal zu träumen.

Sie erinnerte sich, wie sie einmal gegen 23 Uhr nachts einfach mit ihrem Auto weggefahren ist. Weit weg von der Großstadt, dem Lärm, die Unruhe.
Sie erinnerte sich daran, wie sie aus dem Auto stieg und sich auf eine große Wiese gelegt hatte.
Sie blickte in den Sternenhimmel, welchen man nicht in der Großstadt, auf Grund der großen Beleuchtung richtig erkennen konnte.
Das Mädchen erinnerte sich an ihre Gedanken.
" Unerreichbar. Wie der distanzierte Himmel mit Millionen von kleinen Sternen. Wer wünscht sich nichteinmal im hellsten Licht zu scheinen ?"

Das Mädchen begann heftig zu blinzeln, schüttelte sich leicht, bis sie schlussendlich ganz erwachte.
" Alles in Ordnung ?", seine Stimme klang wie warmer Honig und sie merkte deutlich seine Sorge in seiner Stimme.
Da erkannte sie, dass der Himmel, nachdem sie sich so lange gesehnt hatte, vielleicht auch auf Erden ist. Vielleicht, wenn man den richtigen Menschen, im richtigen Moment bei sich hat.
" Wie könnte es nicht sein ?" Er lächelte, sie musste sich ein Lachen verkneifen, bis sich ihre Lippen berührten.
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Aus LalaMovesInHertOwnWay, wird ... a little piece of heaven .. , weil
# ich mich nicht mehr mit dem alten Namen identifizieren kann.
# weil das Leben und die Liebe ein kleiner Vorgeschmack auf den Himmel ist.
# weil wir alle in unserem Leben ein kleines Stück vom Himmel verdienen.
# weil der Himmel manchmal näher bei uns ist, als wir denken.
und
# weil diese kleinen Momente, in welchen wir uns fühlen, als würde uns ein kleines Stück des Himmels gehören würde, uns einfach verdammt gut tun. Der Header wird noch in den nächsten Tagen geändert.
Außerdem habe ich eine kleine Umfrage erstellt, wobei ich euch bitten möchte mitzumachen.

Freitag, 29. Oktober 2010

Do you like to see me brocken ?

Ich saß in meiner Klasse und obwohl die Fenster weit geöffnet waren,hatte ich Probleme die Luft einzuatmen.
Einzuatmen.Einzuatmen? Wozu überhaupt? Um morgen wieder ausgelacht zu werden? Um morgen wieder verspottet zu werden? Um immer und immer wieder diese schrecklichen Wörter zu hören, die mich hinderten zu atmen? Um morgen wieder diese Quallen durchzugehen? Wenn sie mich wieder schlagen würden und beschimpfen würden?
Ich konnte nicht mehr klar denken, deswegen bemerkte ich auch nicht, wie die Lehrerin begann irgendetwas zu erklären.
Ich versuchte mich zu fangen, damit mir nicht gleich eine Träne über die Wange laufen würde. Nun konzentrierte ich mich doch ganz auf die Wörter , die aus dem Mund der Frau kamen: "...dann werden wir uns um drei am Bahnhof treffen.Und nun zu einem unangenehmen Thema.Wie ich von einigen gehört habe,ist diese Klassengemeinschafft gestört.Es soll sich dabei um einen sogenannten "Mobbingtäter" halten."
Mein Körper begann zu zittern, ich wusste was jetzt kommen würde.
"Dieser Mobbingtäter soll T. seien und seine "Opfer" unter anderem G. und M. sein."
Es fühlte sich an,als würde mein Körper sich in zwei Hälften teilen, als sie meinen Namen und den meines Täters mit ihrem Mund formte.
"Wie ich ebenfalls gehört habe, handelt es sich nicht nur allein um eine verbale Verletzung. Es soll sogar zur körperlichen Gewalt gekommen sein."
Ich traute mich nicht T. in sein Gesicht zu blicken. Der Schmerz war zu groß. Größer als ich.
"T. ?Was hast du dazu zu sagen?".
Ich traute mich noch immer noch nicht in sein hasserfülltes Gesicht zu blicken. Stattdessen versuchte ich ihn in meinen Blickwinkeln unauffällig einzufangen.
Er räkelte sich nervös und aggressiv auf seinen Stuhl. "Ich weiß nicht,was da behauptet wird.Ich habe rein gar nichts getan."
Die Lehrerin schaute skeptisch in sein Gesicht.
"Nun ja. Ich will trotzdem weitere Meinungen hören...."
"K.,was meinst du? Ist dir etwas dergleichen aufgefallen?"
"Wenn ich ehrlich bin, dann ist mir etwas aufgefallen."
"Was?"
"Er hat G. schon immer anderes behandelt, als die anderen.Er hat immer mit ihr in einem lächerlichen Ton geredet und sonst...."
"Bitte sprich weiter."
"Ich habe ihn ... erwischt, als er mit ein paar anderen Jungen , G. geschlagen hat. M. ,hat er immer mit einem verachtenden Blick gesegnet und sie immer verspottet", druckste K. herum.
Ich rutsche nervös auf meinen Stuhl herum, und versuchte die Tränen aufzusaugen, die sich in meinem Augenwinkel gebildet hatten.
"G. ?Stimmt das?", fragte mich die Lehrerin.
Alle schauten nun zu mir. Ich merkte, wie ich blass und gleichzeitig rot wurde. Ich wurde noch nervöser und merkte wie mein ganzer Körper zuckte.
In meinem Kopf rief eine Stimme: "Ich halte das nicht mehr aus!Lasst mich doch!Hört endlich,endlich auf!", doch niemand außer ich konnte sie hören.
Ich hielt es einfach nicht mehr aus. Körperlich,wie seelisch und psychisch.
Ich bekam keine Luft mehr und schaute ihn an. Er lächelte mich teuflisch an, bis mir eine Träne auf die Wange lief.
Ich musste hier raus, das war das einzige , was ich noch denken konnte.
Während ich von meinem Stuhl aufsprang, bemerkte ich nicht, wie mir auf dem Weg ,zur Tür, ein Bein gestellt wurde. Ich stolperte und sah in sein Gesicht.
"Wann bist du denn endlich zufrieden? Ich habe dir nie etwas getan und trotzdem zeigst du mir Tag um Tag, dass ich der letzte Dreck bin. Ich habe es kapiert. Ich bin der letzte Dreck. Ich habe es nicht verdient mit euch die Luft zu teilen. Wann bist du endlich zufrieden? Seelisch bin ich schon tot, willst du mich auch noch körperlich tot sehen?"Als ich diesen Gedanken beendete, rappelte ich mich auf und stürzte aus unserem Klassenzimmer.
Ich konnte nicht mehr, ich wollte nicht mehr. Nun rann ich, auch wenn ich keine Kraft mehr hatte. Die Träne, die mir noch vor ein paar Minuten auf die Wange lief, gab es nun nicht mehr. Es gab nur noch ein Tränenmeer, welches sich mit meiner Mascara gepaart hat um ein harmonisches Geschwirr aus schwarzen Klecksen und durchsittigem Salzwasser ergab, welches mir meine Sicht raubte. Ich verlor die Kontrolle. Wo ich nun war wusste ich auch nicht, ich wusste, dass es einfach nur noch aufhören sollte. Aufhören. Mein Kopf schaltete ab und ich stürzte...
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Ich habe sehr lange über dieses schwierige Thema nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass man es nicht verschweigen darf. Etwas derartiges sollte man nicht verschweigen und ich hoffe, dass ich das Thema richtig formuliert habe.

Montag, 25. Oktober 2010


Bild viaSie ging, nein, sie rannte, durch die trüben Flure des erschreckend riesigen Hauses.
Das Mädchen rannte, rannte immer weiter durch die weißen, trostlosenwirkenden Flure.
" Ich liebe dieses Leben." Wie kleine Schatten sprangen die Wörter aus ihrem Mund.
Hat sie jemals gedacht, dass diese Worte gerade über ihre Lippen nocheinmal wandern würden ?
Nein, aber sie hatte gewusst, dass es ihr irgendwann besser gehen würde.
Gerade, als sie die Zimmertür sah, welche sie erreichen wollte, stolperte sie über ihre eigenen Füßeund drückte ihr Gesicht an den Boden.
Sie schmeckte den Staub von dem Boden auf ihren zarten Lippen. Die Kälte des Bodens, welche sie auf ihren nackten Knien spürte, verursachte bei ihr Gänsehaut, aber sie stand auf.
" Aufstehen." dieser Gedanke schlug sie einige Sekunden außer Gefecht.
Mit wackeligen Beinen stand sie da. Gedankenverloren.
Sie wirkte wie ein neu geborenes, hilfloses Reh, welches noch das Gehen erlernen muss.
Mit tapsigen, vorsichtigen Schritten ging das Mädchen auf die Tür, welche sie angesteuert hatte, zu.
Langsam drückte sie den alten, vergoldeten Türknauf hinunter und betrat den Raum.
Das Zimmer war in einem beruhigenden, zarten Flieder gehalten.
Sie lehnte sich gegen den Türrahmen und schaltete die Lampe an - das einzigste Licht, welches im gesamten Raum war.
Der dunkle Raum wurde von von oben mit zartem Licht durchströmt. Die Lampe drehte sich im Kreis und kleine Lichtkreise wanderten durch das große Zimmer.
Die große Räumlichkeit war spärlich möbiliert. Nur ein großes Bett, ein riesiger Schrank und eine ältere Kommode standen darin.
Das Mädchen betrachtete die Gegensätze aus Dunkelheit und Licht, bis sie schließlich sich aus der Starre löste, die Mitte des Zimmers betrat und begann sich im Kreis zu drehen.
Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht.
Sie tanzte durch das Zimmer, während eine Träne über ihre Wange floss.
" Warst du jemals so glücklich, dass du wirklich weinen musstest ?"
Aber warum war sie so unheimlich glücklich ?

Hatte sie das schönste Make Up aufgelegt ?
Nein, sie hatte einen blassen Teint und tiefe Augenringe - Ungeschminkt.
Hatte sie das schönste Abendkleid, der Welt an ?
Nein, sie trug eine normale Jeans, ein Top und Sneakers.
Was war es dann, was sie so unheimlich glücklich machte ?
Waren es lange Beine, Geld oder vielleicht sogar ein voller Mund ?
Nein, das war es nicht.
Das Mädchen fühlte sich endlich wieder geliebt. Lebendig. Frei. Sie selbst.
Sie musste niemanden etwas beweisen, um geliebt zu werden.
All die Geschenke, das Geld, all das, was sie in geraumer Zeit bekommen hatte zählten nicht.
Die Tatsache, dass sie nur sie selbst sein musste, sich nicht verstellen musste, war eins der schönsten Geschenke, welche man ihr seit langer Zeit gemacht hatte.

Freitag, 22. Oktober 2010

Once upon a time ..


Bild viaMärchen gehören verboten.
"Märchen". Vielleicht würde das Wort "Warnvorstellung" es eher treffen.
Märchen. Wunschdenken. Warnvorstellung. Irreal.
Aschenputtel verliert ihren Schuh, Dornrösschen verletzt sich am Spinnenrad und Schneewitchen erstickt an einem Stück Apfel.
Die liebliche Prinzessin ist immer in Gefahr. Angserfüllt und hoffnungslos steht sie da und wartet vergebens auf ihren Retter.
Und da ist er. Er. Stark Selbstbewusst. Beschützerhaft. Engelsgleich.
Am Ende ist es immer dasselbe.
Die Töne, welche aneinenadergereiht eine zauberhafte Melodie ergeben, erklingen, beide sitzen glücklich auf den Rücken des edlen Rosses, reiten in den Sonnenuntergang und kurz bevor sich ihre Lippen in den sehlich erhofften Kuss treffen, wird der Abspann asbgespielt.
Fine. Ende. Happy End.

Aber was ist, wenn Aschenputtel nicht ihren Shuh verliert, ihr keine Vöglein herbeieilen, um ihr bei den verstreuten Linsen und Erbsen zu helfen und sie nicht auf den Ball geht ?
Was dann ?

Was, wenn Dornrösschen sich nicht an der Spindel verletzt und sie keine 100 Jahre in einen schlafartigen Zustand verbringt ?
Was dann ?

Was, wenn Alice nicht in das tiefe Loch fällt, sich in keiner anderen Welt wiederfindet und sie kein weißes Kaninchen auftrifft ?
Was dann ?


Zählt das denn nicht auch ?
Sind diese Geschichten denn nichts wert, nur weil sie kein perfektes Happy End haben oder vielleicht besser gesagt realistisch sind ?
Haben diese Geschichten denn keine Aufmerksamkeit verdient ?

Märchen gehören verboten. Punkt.

Schlafe süß, Dornrösschen. Verabschiede dich von deiner Traumwelt ..

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Bloggerpause

Da ich beurlaubt bin, werde ich nicht bloggen können - Bitte bleibt mir treu!
Viel Spaß weiterhin.
Lala.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Brauchen Erinnerungen einen Titel ?

Bild via
Sie setze sich auf ihr altgeliebtes Sofa.
Mit einer ihrer klarlackmanikürierten Hände griff sie zu dem offensichtlich stark benutzten Fotobuch und schlug die erste Seite auf.
Ein vertrautes Bild von einem kleinen Mädchen, mit hellen Locken, welches auf einem Küchenstuhl saß und malte, kam zum Vorschein.
" Ich liebe einige Erinnerungen und insbesondere dieses Bild. Ich hatte zwar noch keine Ahnung über die Welt, über einige Menschen oder über richtiges Handeln, aber ich war vollkommen glücklich.", bei diesem Gedanken lächelte sie.
" Ich wusste noch nicht, warum Die Bäume ihr Blätterkleid im Herbst wechseln und habe an lustige Piraten und Prinzessinen geglaubt."
Ein weiteres, friedliches Lächeln wanderte über ihr Gesicht und sie blätterte weiter.
Auf der nächsten Seite erblickte sie ein wundervolles Bild von ihr und ihrem Freund. Sie erinnerte sich noch genau an diesen wundervollen Tag.
Es war am Anfang letzten Jahres, als sie an einem Tag an das Meer gefahren sind.
Die Luft war kalt, klar und es roch noch Freiheit.
Es war zwar windig, aber sie hat es geliebt mit ihm in den leicht morschen Boot zu reden.
Einen kurzen Moment hielt das Mädchen inne und genoss in vollen Zügen diese wundervolle Erinnerung, bis sie weiterblätterte.
Auf dem nächsten Bild sah man das Mädchen, als sie 13 war.
Es zeigte sie auf dem Schulhof als sie aus den Sommerferien gekommen war.
Alles hatte sich verändert. Die Mädchen, mit welchen sie eins befreundet war, wollte nichts mehr von ihr wissen - Grundlos.
Sie wurde von ihnen verspottet und im Unterricht wurden ihr Papierschnipsel an den Kopf geworfen.
Mit einem leisen Seufzer betrachtete das Mädchen das Bild genauer und versuchte sich vollkommen auf die Erinnerung zu konzentrieren.
Siewusste noch genau, wie sie all dies ihrer Mutter erzählt hatte, ihre Mutter zu den Autoschlüsseln griff und beide so lange durch die Landstraßen fuhren, bis sie all die Namen dieser dummen Mädchen vergessen hatte. Der Himmel war an diesem Tag golden eingefärbt und die Blätter begannen langsam ihre Farbe zu verändern.
Sie löste sich aus ihrer Starre, welche sie bei diesen Erinnerungem eingenommen hatte, und merkete erst jetzt, dass er sich neben sie gesetzt hat.
Voller Schrecken darüber, fiel sie von ihrem Sofa herunter und lies das Fotoalbum auf den Boden sinken.
Er musste lächeln. Wie am ersten Tag, liebte er ihre etwas tollpatschige, aber doch so liebenswerte Art.
Das Mädchen lächelte auch , ein zauberhaftes Lächeln, und versuchte sich wieder aufzurichten.
Schweigend ging sie auf die Terrasse ihres Hauses, mit dem Wissen, dass er ihr folgen würde.
Sie drehet sich um und sah in seine vertrauten, grünen Augen.
" Ich muss dich einfach etwas fragen.", waren ihre Worte.
" An was kannst du dich erinnern, nach all dem, was wir erlebt haben ?". Sie hätte auch fragen können, ob er sie lieben würde, der Sinn, hinter der Frage, wäre gleich geblieben.
Er ging einige Schritte auf sie zu, atmete einmal tief ein und aus und nahm ihre Hand.
Der Junge sprach :
" Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich dich das erste Mal sah.
Süß, unschuldig und so tollpatschig". - Er musste bei diesen Erinnerungen lachen.
" Ich kann mich erinnern, als wir beide in diesen Boot am Meer saßen. Wir hatten ein wundervolles Gespräch und ich habe mich in dich verliebt.
Ich kann mich erinnern, wie wütend deine Mutter gewesen war, als wir das erste Mal miteinander ausgegangen sind.
Ich kann mich daran erinnern, dass mein Herz vor Freude in die Luft gesprungen ist, als ich zum ersten Mal deine Hand berührt habe.
Ich erinnere mich daran, wie wir einen großen Streit hatten, über eine unwichtige Kleinigkeit.
Ich kann mich erinnern, wie ich dir hinterhergerannt bin und zu dir gesagt habe, dass wir das schaffen.
Ich kann mich erinnern, wie sich mein Herz in dich verliebt hat und anschließend auch ich.
Und vielleicht werde ich mich auch irgendwann an dieses Gespräch erinnern können."
Das Mädchen musste lachen und ihr Herz lachte mit.
Voller Vorfreude auf die Zukunft, drehten sich beide der entspannenden Aussicht auf den Wald zu.
Er küsste sie auf die Stirn.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Without any words - Just thoughts.


Bild viaDie Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten.
( Wilhelm Busch )

" Stimmt." , dachte sich das Mädchen und lies sich, trotz der Tatsache, dass er am Fußende des Sofas saß, auf ihr mintgrünes Sofa fallen.
" Es stimmt wirklich. Ich lebe in den Momenten, in welchen du mein Herz zum Raßen bringst - und um das zu tun, musst du noch nichteinmal etwas Besonderes tun. Du musst einfach nur du sein. Ich spüre kleine Stromschläge auf meiner Haut, wenn du meine Hand berührst.
Wenn er mich küsst, fühle ich das Leben bis in meine Haarspitzen.
Ja, es stimmt wirklich. Ich lebe, wenn ich liebe und geliebt werde. " Lächelnd wand sie sich zu ihm um und küsste ihn.
Er lächelte ebenfalls - Er wusste, an was sie gedacht hatte.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Try to be cool, but you look like a fool to me.


Bild via"Ich will nicht mehr diese Maske tragen !
Ich hasse dieses Spiel ! Ich hasse diese Lügen ! Ich will das nicht mehr vorgeben müssen!"
Sie schlug voller Wut gegen die Wand.
" Verdammt! "
Mit einem schmerzverzogenem Gesicht versuchte sie ihre Hand langsam von dem Schmerz zu entspannen.
Sie spürte die erdrückende Kälte der Fliesen im Badezimmer unter ihren nackten Füßen.
"Ich will wieder ich selbst sein. Ich will wieder Gefühle zeigen. Ich will wieder ein Kind sein."
Eine Träne nach der anderen flossen über ihr wunderschönes Gesicht.
Sie lies sich auf den Boden sincken.
"Ich will eine Dummheit begehen. Ich will nicht mehr mein Lachen vortäuschen müssen.
Ich will eine riesige Torte essen, sodass mir schlecht wird, um danach eine riesige Tortenschlacht zu veranstalten.
Ich will im Regen tanzen. Ich will eine Wand bemalen. Ich will im Zoo Tiere nachmachen und mich wortwörtlich zum Affen machen.
Ich will um ein Buch eine Leine binden und mit ihm draußen Gassi gehen.
Ich will eine riesige Essenschlacht machen!
Ich will einen Abend lang alles um mich herum vergessen und den ganzen Abend tanzen.
Ich will am nächsten Morgen nichtmal mehr den Namen des Clubs wissen, in welchen ich ausgegangen bin ! ( Und das völlig okay finden )
Ich will leben.
Einmal sich nicht an alle Regeln halten müssen. Einmal Spaß haben.
Das kann doch gar nicht so falsch sein, oder ?
Aber was ist schon " Richtig" und " Falsch" ?"
Sie versuchte ihre Tränen mit ihren Händen zu trockenen, aber es gelang ihr nicht.
Das Mädchen versuchte aufzustehen und suchte Stand.
Sie schniefte noch ein weiteres Mal und betrachtete ihr selbst im Spiegel.
Ein völlig gerötetes, blasses, verzerrtes Gesicht mit tiefen Augenringen kam zum Vorschein.
Das Mädchen wusch sich mit klarem, kalten Wasser ihr Gesicht.
" Immer ich. Ich hasse Perfektion!
Ich hasse es, etwas vorzugeben, was ich nicht bin! "
Langsam trug sie eine helle Abdeckcreme auf ihre dunklen Augenringe auf, um abschließend noch alles mit einem Puder zu fixieren.
" Eine Rolle zu spielen.
In meinen eigenen Leben.
Zerissen zwischen Richtig und Falsch und sich selbst, verhasst die Perfektion, voller Sehnsucht nach Freiheit."
Sie trug ihren blutroten Lippenstift auf ihre zarten Lippen auf.
Das Mädchen schaute nocheinmal herab, dann wieder in den Spiegel, verbannte alle Gedanken, welche sie zuvor hatte und setze wieder ein Lächeln auf, auch wenn sie selbst sich dagegen streubte und es sich an fühlte, als würden kleine Stromblitze schlagartig durch ihren Körper zucken..
Sie würde ihr Lächeln selbst aufsetzen, wenn sie morgen ihren letzten Atmenzug täte ..

Mittwoch, 29. September 2010

Hit me like a ray of sun. Burning through my darkest night.


Bild viaSie öffnete ihre Augen. Sie war noch ganz verschlafen und starrte die milchfarbende Decke ihres Zimmers an.
" Da. Wieder. Immer, immer wieder.
Nichts ist vorhersehbar.
Heute geht es mir gut, und morgen könnte ich vielleicht schon wieder weinen.
Das Leben ändert sich. Zu schnell."
Warme Sonnenstrahlen, welche sich einen Weg durch die Fenster suchten, hinterließen einen goldenen Glanz auf ihrer elfenbeinfarbender Haut.
" Ich fühle mich, als ob ich wieder erwacht wäre. Als ob man mir Leben eingehaucht hätte.
Wie beim ersten Atemzug.."
Das Mädchen versuchte sich aufzurichten. Noch schlaftrunken stolperte es aus ihren Zimmer.
Sie lehnte sich gegen den Türrahmen und starrte hinaus auf das Meer, direkt in die Freiheit.
" Guten Morgen Welt. Hier bin ich. Du siehst mich ungeschminkt und im volle Glanze meiner selbst. Wie ich mich hasse. "
Sie ging mit nackten Füßen auf die Veranda und lies sich den warmen Wind durch die Haare wehen.
Das Mädchen ging durch die Veranda, in den Garten. Durch die gut duftenden Gewächse des Gartens, bis sie auf dem Steg war.
Unter ihr war das Meer.
Sie legte sich quer über den Steg, sodass sie sich leicht im Meer beobachten konnte.
" Ich habe keine Kraft mehr. Schau dich an, kleines Mädchen.
Du hast alles, aber doch nichts."
Das Mädchen versuchte mit ihren Finger ihr Wasserspiegelbild zu berühren.
" Aber du hast es immer in dir.
Du hast die Kraft immer in dir. Du hast den Mut immer in dir.
Auch wenn du manchmal fallen musst um zu erkennen, dass du sie immernoch hast."

Und da war es wieder.
Sie lies die Sonne ihre goldenen Strahlen auf sich fallen und begann zu lächeln.
Aus diesem kleinen Lächeln wurde ein herzzerreißendes Lachen.
Sie lachte Tränen - so glücklich war sie !
"Es ist okay zu fallen, solange du wieder aufstehst."

Samstag, 25. September 2010

" Wach auf ! "


Bild viaSie rannte. Rennen. Weit hinaus, wo sie niemand finden könnte, in das eigentlich geschlossene Freibad.
Der Wind raschelte durch die hohen Bäume und durch ihre zerzausten Haare.
" Ich kann einfach nicht mehr. All das ist zu viel ! Zu viel für mich!"
Die hohen Gräser streiften ihre nackten Knie. Sie rannte schneller.
" Weißt du, wie es ist, wenn du dich selbst nicht mehr spüren kannst ?
Wenn du das Gefühl hast selbst nichts mehr mitzubekommen, sondern neben dir zu stehen ?

Wenn du dich selbst nicht mehr als Mensch wahr nehmen kannst ?
"
Das Mädchen schluckte eine Träne herunter. Sie streifte Gräser und Gewächse, bis sie über einen alten Baumstumpf fiel.
Das Mädchen blieb liegen und betrachtete ihre blutrote Wunde.
" Was bedeutet diese kleine Wunde schon ?
Im Gegensatz zu der Wunde in meinem Herzen ?
Was bedeutet es schon neben der Tatsache, dass ich mich nicht als Mensch wahrnehme ?"
Sie konnte die Tränen nun nicht mehr herunterschlucken und eine nach der anderen tropfte auf ihre blutrote Wunde.
Jeder Tropfen ein weiterer Stich des Schmerzes.
Sie rieb ihre geröteten Augen.
" Ich muss weitermachen! Ich muss aufstehen! Ich muss aufwachen!"
Sie versuchte sich aufzurichten und fiel gleich wieder hin.
Ein weiteres Mal versuchte sie es.
" Mit beiden Beinen im Leben stehen. Ja."
Voller Selbsthass stapfte sie weiter und weiter. Durch Gewächs, durch das Tal, über Wurzeln und einen kleinen Teich.
Dann sah sie es. Das alte Freibad, welches vor ein paar Wochen auf Grund vom Sommerende, geschlossen hatte.
Sie stapfte bis zum Zaun und versuchte über ihn zu klettern.
Eine weitere Wunde wurde durch einen verbogenen Draht über ihr Fußgelenk gezogen.
" Awww."
Sie lies sich fallen und landete auf den harten Boden.
Das Mädchen rappelte sich auf und ging auf den riesigen Pool zu.
" Ich muss es einfach tun!
Aufwachen! "
Mit jeder Stufe, welche sie auf den hohen Absprungturm steigte, pochte ihr Herz wilder.
Es fühlte sich an, als ob ihr Blut Fieber hätte.
Da stand sie nun.
Auf einen 15 Meter hohen Turm, im Schwimmbad - alleine.
Ihr Herz klopfte. Poch. Poch. Poch.
" Ich werde mich selber spüren. Ich werde spüren, wie ich lebe. "
Sie ging nach vorne bis zum Absprungrand.
Höhenangst überkam sie. Angst. Hass auf sich selbst. Und sie war trotzdem überglücklich.
Sie konnte Gefühle wahr nehmen. Sie spürte sich selbst.
Das Mädchen drehte sich mit dem Rücken zum Absprungsrand und lies sich mit einem Lächeln im Gesicht in das eiskalte Wasser fallen.
" Ich spüre jede einzelne Faser in mir. Ich spüre mich. Ich wache auf. Ich bin schwerelos."
Als sie in das eiskalte Wasser eintauchte, war da nichts mehr. Nur noch sie auf der großen weiten Welt. Sie - überglücklich.
Das Chlor brannte auf ihren Wunden wie Feuer und sie genoss es.
...