Samstag, 30. April 2011

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                        Was will sie eigentlich ?!?!
Das sollte euer erster Gedanke sein, als ihr in eurem Dashboard gesehen habt, dass ich wieder gebloggt habe.
Selbst ich denke das mittlerweile und finde auf diese Frage keine Antwort. Verzeiht mir bitte, denn momentan schiebe ich es auf die Hormone. - Typisch Frau. Aber wozu bitte gibt es sonst bitteschön Hormone ?! Noch dazu kann man sie nicht sehen und man kann auch kaum beweisen, dass es nicht an den Hormonen liegt. :-P

Es war eine schwüle Nacht. Ein azul blaues Kleid klebte an weißen Schenkeln. Es war nass.
"Klatschnass. Als wärst du ins kalte Wasser geschmissen worden.. 
Ein kleines Kind, war es. Es kreischt, wimmert und zappelt. Das frostig kalte,kristallklare Wasser spritze auf den Scheitel des Säuglings und es krakreelte auf."
Sie wimmerte. Ein schadenfrohes Licht fiel auf ihre Augen. Man konnte deutlich erkennen, wie glasig ihre trostlosen Augen waren.Kurz vom Gefühlsausbruch, kurz davor, das Seil der Belastung, welches sie schon jahrelang trug, loszulassen. Aber das würde sie nicht wagen. Die Hände des Mädchens waren nahe daran zu bluten. Du hättest ihre Sehnen, sehen können. Denn sie schienen hindurch. Ihre Hände waren wund und sie wollte niemehr heile Hände haben.. 
Der Autositz aus Leder kleisterte ihre Oberschenkel an den Sitz wie eine Biene am Türkischen Honig.
Dass ihr Vater sie umbringen wollen würde, wenn der Sitz nass werden sollte, kümmerte sie nicht.
"Ach, fick dich.", hauchte sie, kippte den Kopf in den Nacken, verzog die Stirn und seufzte.
Wen sie damit genau meinte, würde ihr Geheimmiss bleiben.
Den Kopf ließ sie unbewegt, aber aus ihrem Blickwinkel konnte sie gut erkennen, dass der Autoschlüssel sie böse an funkelte.
Der Sicherheitsgurt des Wagens schnürrte ihr die Taillie zu. Das Mädchen spürte jeden ihrer Rippen durch ihre Haut.
"Kopf unter Wasser. Und sie werden mir sagen, dass es nicht so schlimm sei. Sie werden mich in den Arm nehmen und sie werden mir sagen, dass ich beruhigt weiteratmen könnte .. Mit dem Kopf unter Wasser."
Der Motor schnurrte wie ein Kätzchen, als sie ihn entzündete. Weit, weit weg wollte sie und dieses rostige Stück Metal würde ihr dabei helfen.
Der Schlüssel fühlte sich gut in ihrer Handfläche an. Er war ein feines Gegenstück. Die Kühle des Schlüssels und seinen Anhängern beruhigte ihre Handflächeln sanft. Aber er gab ihr auch das Gefühl von Sicherheit.
Sie ließ den Schlüssel mit seinen Anhängern auch nicht los, als sie losfuhr.
 "Niemand von uns dachte, dass es jemals so enden würde..."
Die Landstraße war verkehrsarm. So, wie sie es erwartet hatte. Das kleine Mädchen liebte es, die Straße für sich zu haben. Der Fahrweg war ihre Leidenschaft, ihre Zukunft, der Schlüssel ihr Hass und ihre Liebe. Die Fahrbeleutung ihre Realität.
Bis auf die Teile der beleuchtende Avenue, konnte sie nichts sehen. Aber doch, war da etwas. Etwas existierete immenoch in ihr. In ihrem Kopf war Rauch.
Dampfender, kohlenrussiger Rauch stieg in ihrem inneren Auge auf. Der Rauch flatterte im Wind, wirbelte hinauf und bildete ein Bild ab. Ein Gemälde von männlichen Gesichtszügen.

Die Vorhänge waren zugezogen. Die schwungvollen, blauen Vorhänge spielten flatterhaft im Wind, denn die Fenster waren aufgekippt. Sie brauchten Luft. Viel Luft, damit sie nicht ersticken würden.
Das Zimmer war in Schatten gestrichen. Alles war schattig. Und blau.
Ein großes, schlichtes Bett konnte man zaghaft erkennen. Genauso, wie eine geschmeidige Kommode.
Alles schattenüberzogen.

Ein junger Mann stand querlinks vor ihr. Sein Kopf war eingeknickt, seine Haltung männlich und stark.
Seinen Arm auf sich zu fühlen, war schützend. Starke, behütende Arme. Ein Gefühl von Sicherheit und Wärme umgab sie, so wie es kein anderer Mensch schaffte..
Seine braunen Augen schweiften über sie hinab. In sein Blick lag Ruhe und Schmerz.
"Du weißt, dass es so nicht weitergehen kann.."
Ihre grünlichen Augen nickten, denn sie wusste, dass er Recht hatte.
"Er ist kein Mensch aus Gold. Er ist wertvoller. Er ist aus Fleisch und Blut, denn nur lebende Menschen, haben das Privileg zu fühlen. Ein großes Geschenk.."
Seine Muskeln, welche man unter seinem gräulichen Shirt erkennen konnte, spannten sich an, sobald er sich vor sie beugte, um sich noch stärker zu umarmen. Fast so, als hätte er Angst, dass das zarte Mädchen zerfallen könnte.
"Niemand von uns dachte, dass es jemals so enden würde..."
Musik wurde gespielt, wie bei dem Abspann eines traurigen Filmes. Es war dieses Ende, welches er nie sehen wollte. Denn es dramatisch, tragödisch und es zog sie alle nur hinunter.Der Film zieht sich in die Länge, eine Zerreisprobe der Zerrissenheit.
"Du bist das Einzigste, was ich weiß. Du bist das Einzigste, was ich brauche und was ich will. Du bist wie mein Handrücken! Immer da und schützend..", begann sie den Gedanken, doch sie wusste, dass egal, wie lange und was sie noch denken würde, sie immer zu dem gleichen Schluss, dem gleichen Abspann, dem gleichen Ende kommen würde.
Das Mädchen legte ihr schmales Gesicht auf seine Brust. Er roch gut. Nach Moschus und Zartbitterschokolade. Ihre Augen glänzten im ihrer Einschätzung nach Irrealismus.
"Wir wussten, dass es niemals einfach werden würde. Denn das Leben ist kein unproblematisches Spiel. Es wäre idiotisch die kindliche Naivität von der Realität zu behalten. Denn wir wissen doch alle, dass wir ohne Träume schneller sterben würden."



Dem Mädchen fiel das Atmen schwer und trotzdem versuchte sie es immernoch. Mit einer Bewegung warf sie ihren Schädel in die Höhe, sodass sie in seine Seelenspiegel blicken konnte.
"Hast du dich jemals so gefühlt, als wärst du einen Windstoß davon entfernt, einzufallen ?"
Ihr Mund füllte sich mit einem ekelhaft bitterem Geschmack. Sie rümpfte die Nase, denn es roch nach Benzin.
Das Mädchen erwartete keine Antwort, denn sie wusste, dass sie keine Antwort bekommen würde.
Sie war direkt vor ihr. Diese Antwort. Und sie sah sie.
Das kleine Wesen  hoffte, nein, sie wusste. dass er wusste, dass es nicht leicht für sie war. Für niemanden von ihnen war es leicht.
"Nichts, von dem, was wir sagen, bewahrt uns vor einen Sturz
Niemals war es ein gerade Bruch. Niemals ging er gerade durch, sodass man ihn mit einem Gips retten könnte. Es blieb immer bei einem unebenem Bruch, ein unebener Weg. Holprig, Stockend und Felsend. Es war immer ein ungerade Bruch, der Stütze benötigte."

Durch Schatten konnte man die Umrisse einer schmucklosen Uhr. Ein Schimmer fiel auf das Uhrwerk und mit großen Augen betrachtete sie die Selbstironie.
"Es ist so dumm. So dumm. Immer, genau um diese Zeit. Immer. Es ist so .. lächerlich. Lachhaft.
Siehst du, wie ich darüber lache ? Es ist eine Kampfansage. Eine Kampfansage gegen mich selbst.
Es wird nie wieder so sein. Nie!
Es ist 2 Uhr früh und ich merke, wie ich einen geliebten Menschen verliere..."


Das Mädchen blickte hinab, auf ihre einfachen Schuhe. Sie spürte, wie seine Lippen ihre Stirn sanft kitzelten.
Als würden sie sagen wollen "Es wird alles gut."
Der Weg zum Flur war für sie einen Höllenqual. Es war, als würdest du genau sehen, wie deine Liebe vor deinen Augen stirbt und du rein nichts dagegen tun kannst.
"Wir werden uns irgendwann wieder sehen." Diese Worte kitzelten ihren Rücken herunter. Es war keine Frage und auch keine Aussage, sondern eine Feststellung.

Dem kleinem Wesen war bewusst, wie Recht er damit hatte. Sie lächelte mit gebäugter Haltung, bis sie ihre respektvollen Augen wieder erhob und ihm entgegnete.
"Und ich hoffe, dass es ein wunderschöner Tag sein wird und die Sonne uns anstrahlt. Dein Name wird immer auf meinen Lippen liegen."
Sie war keine zum Zynismus neigende Person. Sie meinte ihre Worte genauso, wie sie sie sagte .. und sie lächelte dabei. Nocheinmal warf sie einen hoffnungsvollen Blick in seine Augen, bis sie sich umdrehte
, ihr Lächeln langsam erstarb und sie in ihr nur noch die Frage stand, wie sie für ihn etwas sein könnte, was er vermissen würde ..

Es war eine schwüle Nacht. Ein azul blaues Kleid klebte an weißen Schenkeln. Es war nass.
Sie schwor sich, beim letzten Mal, dass sie nie wieder eine Träne für einen Jungen vergießen würden.
Sie schwor sich, nie wieder jemanden, in ihr Herz zu lassen.
Sie schwor sich, nie wieder verletzt zu werden.
Doch keinen dieser Schwüre konnte sie jemals halten.
Eine Träne floss über ihre Schläfe, über ihre leicht mit Kajal und Wimperntusche beschmückten Augen,das Make Up verlief und floss weiter.
Über ihre denzten Sommersprossen fand die Träne ihren Weg. Ihr rötlicher Mund zitterte, als die Träne von diesem aufgesogen wurde.
Eine weitere Träne lief über ihr Gesicht.Sie schloss ihre Augen.
Ihr Magen rebelierte, ihre Finger schlotterten, sie japste nach Luft hastig, wie ein Ertrinkender.
Das Mädchen legte ihren Kopf wieder in den Nacken und lächelte ihr lebensfrohstes Lächeln.

"Es wird nie, nie wieder so sein. Nie wieder." , hauchte sie aus.
Fast so, als könnte sie nicht atmen...

Mittwoch, 20. April 2011

Kannst du dir vorstellen, wie erbärmlich du dich fühlst, wenn du rennst, immer weiter rennst und du hinfällst ?
Deine Füße schmerzen. Du bist unkonzentriert. Und wenn du Anlauf zum Absprung nimmst, dann ist dein einzigster Gedanke zuvor :
"Warum ?"
Du fällst.
Grinsende Menschen schauen von oben herab und sagen "Wenn du hinfällst, steh' auf"
Doch manchmal will man nicht aufstehen.
Weil du die Kühle des Bodens nicht vermissen willst. Weil du es noch nicht verdient hast, aufzustehen.
Du musst an dir arbeiten. Nur dann schaffst du es.
Ich stehe auf den Berg und lasse die Sonne auf mich scheinen.
Sie kitzelt mein Gesicht und bringt meine Locken zum Glänzen.
Der Wind wird mein Schutzwall sein. Und ich werde vor Schmerz Lächeln.
Für Andere wird es so aussehen, als würde das Mädchen vor Glück der Sonne zu strahlen.
Doch so ist es nicht.

Und hiermit verabschiede ich mich ganz offiziel. Das Stück vom Himmel wird nicht mehr posten. Oder zumindest nicht mehr für einige Zeit.
Ciao.
 
 
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Donnerstag, 7. April 2011

i dind't know what i was dealing with.

" Die Polizei würde dieses Versteck nie finden. Nie würden sie auch nur den leisesten Ansatz von dieser Kenntnis nehzmen. Trottel", dachte sie schamlos.

In ihrem Luftschloss entstanden ihre Gedanken so schnell wie Seifenblasen bei einem Kleinkind zerplatzen.
Der Platz, von welchem sie sprach, war tatsächlich sehr abgeschieden.
Fast, als wäre er der Tellerrand.
Der Punkt von einem Satz.
Der Bilderrahmen.
Das Ende der Welt.
Dieses Ende, von welchem sie das Wort ergriff, war eine Weide.
Das Feld war genauso, wie man sich ein klassisches Feld vorstellen würde. In einem sanften Grün mit einigen Farbtupfern in allen möglichen Farben, präsentierte es sich der Welt.
Es roch nach Selbstsicherheit und Gleichgültigkeit auf der Wiese.
Vordem Mädchen erstreckte sich eine kleiner Erderhebung. Für normale Menschen sei es ein Hügel, aber für sie war es das Gefühl von einem zu Hause.
"Endlich!.."
Sie kam in Bewegung.
Kein Wimpernschlag verging, als sie auf den Hügel zu schritt, um mit einer tatkräftigen Handbewegung elegant die überdeckende Mossdecke, welche den Eingang verdeckte, zu entblößen.
Das Mädchen fühlte die wohl gestrickte Kette aus Moss in ihren Händen. Sie fühlte sich zwar, erdig und willensstark an.
"Sollte ich mich nocheinmal umdrehen ? Früher habe ich mich immer umgedreht .. aber jetzt ?"
In ihr, war etwas, was zögterte. Etwas, was brüllte "Nein!!!". Aber als sie sich ihren Gedanken wieder dem Ziel, ihren Gewinn widmete, erstarrte dieses Etwas augenblicklich.

Die Höhle war seelenlos.
Die Erde des Bodens war so locker, sodass ihre gräulichen Chucks bei jedem Schritt leicht in die Erde sank.
Fast, als ständest du auf einem Sprungbrett in 15 Metern Tiefe.
Mit munteren Schritten marschierte sie durch die Höhle ohne sich zu zieren.
"Ich weiß, dass es falsch ist, nicht wahr ? Aber, wie sonst ? Es ist ungesund, krank.
Ich bin krank.", sagte sie zu sich selbst.
Dass sie mit sich selbst sprach, realisierte sie gar nicht. Es war so, als würde ein Mensch versuchen ihr eine Tatsache aufzupredigen.
Es wurde dunkler und dunkler. Grauer und Grauer. Brauner und Brauner. Schwärzer und Schwärzer.
Am Schwärzesten.
Und dann war da ein kleines Licht, am Ende des Tunnels, welches das Grau, das Braun und das Schwarz erstrahlen ließ.
Dort, wo sie nun war, war ein anderer Ort. Man hätte es für ein Loft halten können.
Auf den Boden lag ein in die Erde zertrampelter Teppich. Hätte er keine rote Farbpigmente gehabt, hätte man denken können, dass er tatsächlich nur ein weiterer Abschnitt von der Erde war.
Viele Papiere waren in dem gesamten Raum wahrlos verstreut. Bei genauer Betrachtung konnte sogar ein Sofa, ein Tischchen, Bilder und zwei Lampen entdecken.

Sie sah ihn.
Er beugte sich vor einen Tisch und studierte angeregt Papiere.
Sie war schon ein jahrelanger Stammkunde bei ihm. Nur bei ihm würde sie genau das bekommen, was sie wollte. Sie wusste genau, was sie wollte.
Nur er ging das Risiko ein, eine solche Wahre zu exportieren. Nur er. Er war der einzigste Lieferant. Weltweit.
Schon oft hatte sie gehört, dass er es nur tat, weil bei ihm der Stoff, welchen er verkauft, schon lange nichts mehr bringt.
Verspötter nannten ihn "Freak".
Seine Kunden nannten ihn "Erlöser".
Er selbst nannte sich "gefühlsarm"

Plötzlich schlug er mit seiner Faust auf den Tisch.
Die Kaffeetasse klirrte, die Beinchen des Tisches schwankten und sie hatte sich schon darauf eingestellt, sich nach vorne zu werfen, damit die Beutel mit der Wahre nicht auf den Boden landen würden, aber der Tisch blieb unbeschädigt.
Der Mann versprühte ihren Blick auf sich.
"Wie immer ?", forschte er nach,.
Sie hätte schwören können, dass er ihr Herz schlagen sehen konnte. Durch ihre Brust.
Selbstsicher nickte das Mädchen, sodass ihre schulterlangen, braunen Haare, sich von ihrem Ohr lösten und ihr ins Gesicht fielen. Hastig schob sie sich ihren Haarschopf wieder hinter die Ohren.


Auf den Boden flog ein Bündel Geldscheine.
Mit unbezwingbaren Schritten beschritt sie die Distanz zwischen ihm und ihr.
Als sie nur noch wenige Meter trennten, hielt sie an. Ganz selbstverständlich hatte er sich unmittelbar wieder auf seine Papiere konzentriert. Sie starrte ihn an.
"Viel zu oft, verbringt er seine Zeit hier .. aber wo auch sonst ?
Wie kann man ihn nur als leblos bezeichnen ?"
Seine grauen Augen wandten sich ihr zu.
"Du bist einer der belebtteste Mensch, den ich kenne", gab sie von sich völlig ernst.
Das Mädchen machte ein Wendung und riss, wie ein ausgehungertes Tier, den Beutel, welcher auf dem kleinen Tisch stand, an sich.
Sie hastete nach draußen.



Keuchend schnappte sie nach Luft. Sie war außer sich.
Ein kleiner Windstoß, pustete sie in den Nacken und riss an ihrer Karobluse, sodass ihre Haare durch die Lüfte baumelten und ihre Bluse flirrte.
Übelkeit kletterte ihre Beine hoch, sodass sie nach daran war, sich hinlegen zu müssen.
"Nicht jetzt!!! Ich bin doch kurz davor!"
Zu viel hatte sich durchgemacht.
"Seht, was sie wieder trägt ?"
"Verstehst du es nicht ?!?!?!?!"
"Hat der Schrott in deinem MP3 Player, dein Hirn weggeblasen ?"
"Wer bist du eigentlich, dass du es dir erlaubst, mit mir dich in einem Raum zu befinden ?!"
"Glaubst du, man sieht deine Dummheit nicht ? Hahahahaha!"
"Du bist so phsycho! Schlampe!"



"Seht ihr es nicht ? Seht ihr nicht ? Könnt ihr es nicht sehen ?"



"Ich brauche es! Sofort!"
Sie brauchte es immer, wenn sie an die Vergangenheit dachte.
Voller Unmut zuppelte sie an der Tüte. Sie war schon ganz nass und pappig, von ihren schweißigen Händen geworden.
"Wir sind die Ausgestoßenen. Die Idioten. Die Belächelten. Die Scham. Die Kranken. Die Gemiedenen.."
Ihre Augenbrauen stiegen parallel nach oben. Man konnte nun ihre Verzweiflung und ihr Elend auch äußerlich betrachten.

Das Mädchen fühlte nur noch, wie ihre Innenseite der Oberschenkel sich streiften, dann klappte sie zusammen.
Speere, oder auch Grashalme, piecksten sie, wollten sie aufstechen.
Das Mädchen zupfte so stark an der Papiertütte, sodass sie schlussendlich zersprang und endgültig zeriss.
Über das ganze Feld war der Inhalt verstreut.
Es hätte ganz aus sein können, aber so war es nicht.
Mit letzter Kraft zog sie sich, als wäre sie eine Marionette und ihr Wille, die Fäden, hoch.
Auf allen Viehren krabbelte sie schwach zwischen die Gräser, bis ihre Handballen ganz hart und aufgekratzt waren,
Als sie einen braunen Flicken entdeckte, war ihr einzigster Gedanke "Erlösung!"
Es war eine Ecke der Tüte, wie sich herausstellte und ihr befanden sich tatsächlich noch bunte Medikamente.
Sie grapschte nach einer der Pillen. Ihr Finger waren kalt und hatten an Durchblutung verloren.
"h.a.p.p.i.n.e.s.s"
Sie zog den Schritfzug der Tablette nach.
"Soll ich ? Muss ich ? Es ist der einzigste Ausweg .."
Nocheinmal zog sie die kleinen Buchstaben auf der Kapsel nach. Sie funkelten mysteriös im Sonnenuntergang.
Sie ballte ihre Pranke um die Pille und ließ sie zwischen ihrem Zeigefinger und Daumen aussehen, wie eine elegante Zigarette.  Dann tanzte ein Schatten über ihr Antlitz und die Tablette glitt ihren Rachen herunter.
Ihre Zunge spielte mit dem leicht rauchigen Geschmack in ihrem Mund, während ein Dampf der Gerechtigkeit sie umgab.
"Ich nehme mir nur das, was ich will... und brauche."
Sie fühlte, nein, sie war frei und unabhängig.
Wie ein Schmetterling, war es.
Sie hatte sich mit Frust vollgefressen, bis sie sich in ihrem Kokon an Schuld zusammen spinnte.
Und dann nahm sie ihre Erlösung und wurde ein freier, glücklicher Schmetterling.


"Nichts hält ewig. Rein gar nichts. Keine Liebe, keine Freude, kein Gefühl ..
Es holt dich immer ein."


"Sie ist nicht mutig!"
"Sie ist es nicht wert!"
"Was willst du mit der ?!?!?!?!?!"
"Sie ist weniger wert, als ein Stück Dreck" 
Das sagten sie, die Menschen, zu ihrem einst einzigstem Freund. 


"r.a.g.e", stand auf der Pille, welche sie einnehmen sollte.

In ihr tobte ein Feuer. Etwas erhob sich gegen sie. Eine Revolution begann.
Sie richtete sich gänzlich auf. Der Wind verstärkte durch seine auspeitschenden Windschläge ihr Gefühl derMissgunst und Wut nur noch mehr.
Sie wollte schreien, auch wenn sie es nicht konnte.
Sie wollte kämpfen, auch wenn sie zu schwach war.
Einige bereits abgefallene Blätter der Bäume zwribelten durch den Wind. Sie sagen ein Lied voll Freude und Glanz. Sie spielten fangen miteinander, tobten und tanzten.
Die Blätter kreisten um sie herum. Bildeten einen Kreis.
Das Mädchen spreizte ihre zarten Ärmchen von sich und legte den Kopf in den Nacken.
Ein Schrei erklang, der Schmerz bricht, die Vöglein fliegen frei aus dem Wald, als wäre nichts geschehen ..
Suchen sich ein neues Ziel, in Hoffnung es würde anders enden.


Kann es anders enden ?



Unterschätzt Menschen nicht. Niemals.  
Denn siehst du es nicht ? Siehst du nicht, dass diese Worte schmerzen ?
Kannst du sehen, ja, kannst du sehen, dass du gerade einen Menschen erniedrigst ?
Denn siehst du nicht ? Siehst du nicht, dass das Mädchen, welches du gerade noch "Schlampe" genannt hast, weil sie mit 15 schon ein Kind hat, mit 13 vergewaltigt wurde ?
Denn siehst du nicht ? Siehst du nicht, dass dieses Kind nicht "dumm" ist, sondern einfach nur etwas Hilfe braucht ?
Denn siehst du nicht ? Siehst du nicht, dass das blaue Auge nicht von einem Unfall stammt, sondern vielleicht von einer Faust ?
Denn siehst du nicht ? Siehst du nicht, dass der Mann ohne Beine, welchen du einst noch "Krüppel" nanntest, auch Gefühle hat ?


Denkt nicht, ob jedes eurer Wörter richtig gewählt ist, aber denkt darüber nach, ob wirklich jedes nötig ist.


Unterschätzt nicht die Macht von Worten. Niemals.
Wörter können die Faust sein, die einen Spiegel in Millionen von Stücken zerbricht. 
Aber Wörter können auch der Kleber sein, der diese Millionen von Stücken wieder zusammenflickt. Sie abkühlt.
Wie Honig schafft er es, die rauen Stellen zu beruhigen und sie weicher zu machen.

Ein Spiegel ist ein Spiegel und ein Bruch ein Bruch. Jedes einzelne, zerfallene Stück von dem Bruch, ein Wort...
Manchmal wird ein Spiegel so oft gebrochen, dass kein Kleber mehr hilft. Man kann Kleber und ein Schweißeisen benutzen, aber siehst du es noch ?
Siehst du die Rillen zwischen dem Kleber und den Splittern noch ?
Siehst du die Übergänge zwischen den zusammgeschmolzenen Metall ?
Siehst du ihn noch ?
Du siehst ihn immer, wenn ein Spiegel zu oft gebrochen wurde.


Wenn jemand in deinen Spiegel schlägt, zerbricht der Spiegel in Stücke. Eins nach dem Anderen.
Und manchmal - Ja, sogar nicht allzu selten..- da bleibt ein Stück dieses funkelndem Spiegels in der Faust stecken. Es tropft rote Farbe auf den Boden. Siehst du sie, wie sie auf dem Grunde malt ?
Ja .. und wenn dieses kleine Stückchen. Sei es  noch so klein. In der Faust bleibt und sie zum Bluten bringt, dann verheilt die Hand wieder.
Manchmal schneller. Manchmal braucht diese Hand länger.
Sie nimmt ein Stück von dir mit, auf ihre eignen Reise und wer weiß ?
Vielleicht musste dein Spiegel auch gebrochen werden, damit die Person immer bei dir bleibt und du bei ihr.

Aber eines sei sicher : Diese Person hat ein Stück von dir. Für immer. Ein Spiegel ist erst komplett, wenn alle Scherben wieder zusammengesetzt sind.

Ich hoffe, dass ihr eure Wörter wohl benutzt.



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Mir ist bewusst, dass diese Geschichte für die Meisten von euch wohl schwerer, als sonst zu interpretieren war. In jeder Geschichte liegen tausende von Hinweise, welche alle das Ziel meiner Leere im Auge haben.
Kein einzigstes Wort, kein Satz ist unnötig. Versucht sie zu deuten, ich bin mir sicher, dass ihr so pffifig seid, um einiges herauszufinden. ;-) Falls es doch Fragen gibt, tut euch keinen Zwang an.
Das sollte nur noch gesagt sein.