Donnerstag, 7. April 2011

i dind't know what i was dealing with.

" Die Polizei würde dieses Versteck nie finden. Nie würden sie auch nur den leisesten Ansatz von dieser Kenntnis nehzmen. Trottel", dachte sie schamlos.

In ihrem Luftschloss entstanden ihre Gedanken so schnell wie Seifenblasen bei einem Kleinkind zerplatzen.
Der Platz, von welchem sie sprach, war tatsächlich sehr abgeschieden.
Fast, als wäre er der Tellerrand.
Der Punkt von einem Satz.
Der Bilderrahmen.
Das Ende der Welt.
Dieses Ende, von welchem sie das Wort ergriff, war eine Weide.
Das Feld war genauso, wie man sich ein klassisches Feld vorstellen würde. In einem sanften Grün mit einigen Farbtupfern in allen möglichen Farben, präsentierte es sich der Welt.
Es roch nach Selbstsicherheit und Gleichgültigkeit auf der Wiese.
Vordem Mädchen erstreckte sich eine kleiner Erderhebung. Für normale Menschen sei es ein Hügel, aber für sie war es das Gefühl von einem zu Hause.
"Endlich!.."
Sie kam in Bewegung.
Kein Wimpernschlag verging, als sie auf den Hügel zu schritt, um mit einer tatkräftigen Handbewegung elegant die überdeckende Mossdecke, welche den Eingang verdeckte, zu entblößen.
Das Mädchen fühlte die wohl gestrickte Kette aus Moss in ihren Händen. Sie fühlte sich zwar, erdig und willensstark an.
"Sollte ich mich nocheinmal umdrehen ? Früher habe ich mich immer umgedreht .. aber jetzt ?"
In ihr, war etwas, was zögterte. Etwas, was brüllte "Nein!!!". Aber als sie sich ihren Gedanken wieder dem Ziel, ihren Gewinn widmete, erstarrte dieses Etwas augenblicklich.

Die Höhle war seelenlos.
Die Erde des Bodens war so locker, sodass ihre gräulichen Chucks bei jedem Schritt leicht in die Erde sank.
Fast, als ständest du auf einem Sprungbrett in 15 Metern Tiefe.
Mit munteren Schritten marschierte sie durch die Höhle ohne sich zu zieren.
"Ich weiß, dass es falsch ist, nicht wahr ? Aber, wie sonst ? Es ist ungesund, krank.
Ich bin krank.", sagte sie zu sich selbst.
Dass sie mit sich selbst sprach, realisierte sie gar nicht. Es war so, als würde ein Mensch versuchen ihr eine Tatsache aufzupredigen.
Es wurde dunkler und dunkler. Grauer und Grauer. Brauner und Brauner. Schwärzer und Schwärzer.
Am Schwärzesten.
Und dann war da ein kleines Licht, am Ende des Tunnels, welches das Grau, das Braun und das Schwarz erstrahlen ließ.
Dort, wo sie nun war, war ein anderer Ort. Man hätte es für ein Loft halten können.
Auf den Boden lag ein in die Erde zertrampelter Teppich. Hätte er keine rote Farbpigmente gehabt, hätte man denken können, dass er tatsächlich nur ein weiterer Abschnitt von der Erde war.
Viele Papiere waren in dem gesamten Raum wahrlos verstreut. Bei genauer Betrachtung konnte sogar ein Sofa, ein Tischchen, Bilder und zwei Lampen entdecken.

Sie sah ihn.
Er beugte sich vor einen Tisch und studierte angeregt Papiere.
Sie war schon ein jahrelanger Stammkunde bei ihm. Nur bei ihm würde sie genau das bekommen, was sie wollte. Sie wusste genau, was sie wollte.
Nur er ging das Risiko ein, eine solche Wahre zu exportieren. Nur er. Er war der einzigste Lieferant. Weltweit.
Schon oft hatte sie gehört, dass er es nur tat, weil bei ihm der Stoff, welchen er verkauft, schon lange nichts mehr bringt.
Verspötter nannten ihn "Freak".
Seine Kunden nannten ihn "Erlöser".
Er selbst nannte sich "gefühlsarm"

Plötzlich schlug er mit seiner Faust auf den Tisch.
Die Kaffeetasse klirrte, die Beinchen des Tisches schwankten und sie hatte sich schon darauf eingestellt, sich nach vorne zu werfen, damit die Beutel mit der Wahre nicht auf den Boden landen würden, aber der Tisch blieb unbeschädigt.
Der Mann versprühte ihren Blick auf sich.
"Wie immer ?", forschte er nach,.
Sie hätte schwören können, dass er ihr Herz schlagen sehen konnte. Durch ihre Brust.
Selbstsicher nickte das Mädchen, sodass ihre schulterlangen, braunen Haare, sich von ihrem Ohr lösten und ihr ins Gesicht fielen. Hastig schob sie sich ihren Haarschopf wieder hinter die Ohren.


Auf den Boden flog ein Bündel Geldscheine.
Mit unbezwingbaren Schritten beschritt sie die Distanz zwischen ihm und ihr.
Als sie nur noch wenige Meter trennten, hielt sie an. Ganz selbstverständlich hatte er sich unmittelbar wieder auf seine Papiere konzentriert. Sie starrte ihn an.
"Viel zu oft, verbringt er seine Zeit hier .. aber wo auch sonst ?
Wie kann man ihn nur als leblos bezeichnen ?"
Seine grauen Augen wandten sich ihr zu.
"Du bist einer der belebtteste Mensch, den ich kenne", gab sie von sich völlig ernst.
Das Mädchen machte ein Wendung und riss, wie ein ausgehungertes Tier, den Beutel, welcher auf dem kleinen Tisch stand, an sich.
Sie hastete nach draußen.



Keuchend schnappte sie nach Luft. Sie war außer sich.
Ein kleiner Windstoß, pustete sie in den Nacken und riss an ihrer Karobluse, sodass ihre Haare durch die Lüfte baumelten und ihre Bluse flirrte.
Übelkeit kletterte ihre Beine hoch, sodass sie nach daran war, sich hinlegen zu müssen.
"Nicht jetzt!!! Ich bin doch kurz davor!"
Zu viel hatte sich durchgemacht.
"Seht, was sie wieder trägt ?"
"Verstehst du es nicht ?!?!?!?!"
"Hat der Schrott in deinem MP3 Player, dein Hirn weggeblasen ?"
"Wer bist du eigentlich, dass du es dir erlaubst, mit mir dich in einem Raum zu befinden ?!"
"Glaubst du, man sieht deine Dummheit nicht ? Hahahahaha!"
"Du bist so phsycho! Schlampe!"



"Seht ihr es nicht ? Seht ihr nicht ? Könnt ihr es nicht sehen ?"



"Ich brauche es! Sofort!"
Sie brauchte es immer, wenn sie an die Vergangenheit dachte.
Voller Unmut zuppelte sie an der Tüte. Sie war schon ganz nass und pappig, von ihren schweißigen Händen geworden.
"Wir sind die Ausgestoßenen. Die Idioten. Die Belächelten. Die Scham. Die Kranken. Die Gemiedenen.."
Ihre Augenbrauen stiegen parallel nach oben. Man konnte nun ihre Verzweiflung und ihr Elend auch äußerlich betrachten.

Das Mädchen fühlte nur noch, wie ihre Innenseite der Oberschenkel sich streiften, dann klappte sie zusammen.
Speere, oder auch Grashalme, piecksten sie, wollten sie aufstechen.
Das Mädchen zupfte so stark an der Papiertütte, sodass sie schlussendlich zersprang und endgültig zeriss.
Über das ganze Feld war der Inhalt verstreut.
Es hätte ganz aus sein können, aber so war es nicht.
Mit letzter Kraft zog sie sich, als wäre sie eine Marionette und ihr Wille, die Fäden, hoch.
Auf allen Viehren krabbelte sie schwach zwischen die Gräser, bis ihre Handballen ganz hart und aufgekratzt waren,
Als sie einen braunen Flicken entdeckte, war ihr einzigster Gedanke "Erlösung!"
Es war eine Ecke der Tüte, wie sich herausstellte und ihr befanden sich tatsächlich noch bunte Medikamente.
Sie grapschte nach einer der Pillen. Ihr Finger waren kalt und hatten an Durchblutung verloren.
"h.a.p.p.i.n.e.s.s"
Sie zog den Schritfzug der Tablette nach.
"Soll ich ? Muss ich ? Es ist der einzigste Ausweg .."
Nocheinmal zog sie die kleinen Buchstaben auf der Kapsel nach. Sie funkelten mysteriös im Sonnenuntergang.
Sie ballte ihre Pranke um die Pille und ließ sie zwischen ihrem Zeigefinger und Daumen aussehen, wie eine elegante Zigarette.  Dann tanzte ein Schatten über ihr Antlitz und die Tablette glitt ihren Rachen herunter.
Ihre Zunge spielte mit dem leicht rauchigen Geschmack in ihrem Mund, während ein Dampf der Gerechtigkeit sie umgab.
"Ich nehme mir nur das, was ich will... und brauche."
Sie fühlte, nein, sie war frei und unabhängig.
Wie ein Schmetterling, war es.
Sie hatte sich mit Frust vollgefressen, bis sie sich in ihrem Kokon an Schuld zusammen spinnte.
Und dann nahm sie ihre Erlösung und wurde ein freier, glücklicher Schmetterling.


"Nichts hält ewig. Rein gar nichts. Keine Liebe, keine Freude, kein Gefühl ..
Es holt dich immer ein."


"Sie ist nicht mutig!"
"Sie ist es nicht wert!"
"Was willst du mit der ?!?!?!?!?!"
"Sie ist weniger wert, als ein Stück Dreck" 
Das sagten sie, die Menschen, zu ihrem einst einzigstem Freund. 


"r.a.g.e", stand auf der Pille, welche sie einnehmen sollte.

In ihr tobte ein Feuer. Etwas erhob sich gegen sie. Eine Revolution begann.
Sie richtete sich gänzlich auf. Der Wind verstärkte durch seine auspeitschenden Windschläge ihr Gefühl derMissgunst und Wut nur noch mehr.
Sie wollte schreien, auch wenn sie es nicht konnte.
Sie wollte kämpfen, auch wenn sie zu schwach war.
Einige bereits abgefallene Blätter der Bäume zwribelten durch den Wind. Sie sagen ein Lied voll Freude und Glanz. Sie spielten fangen miteinander, tobten und tanzten.
Die Blätter kreisten um sie herum. Bildeten einen Kreis.
Das Mädchen spreizte ihre zarten Ärmchen von sich und legte den Kopf in den Nacken.
Ein Schrei erklang, der Schmerz bricht, die Vöglein fliegen frei aus dem Wald, als wäre nichts geschehen ..
Suchen sich ein neues Ziel, in Hoffnung es würde anders enden.


Kann es anders enden ?



Unterschätzt Menschen nicht. Niemals.  
Denn siehst du es nicht ? Siehst du nicht, dass diese Worte schmerzen ?
Kannst du sehen, ja, kannst du sehen, dass du gerade einen Menschen erniedrigst ?
Denn siehst du nicht ? Siehst du nicht, dass das Mädchen, welches du gerade noch "Schlampe" genannt hast, weil sie mit 15 schon ein Kind hat, mit 13 vergewaltigt wurde ?
Denn siehst du nicht ? Siehst du nicht, dass dieses Kind nicht "dumm" ist, sondern einfach nur etwas Hilfe braucht ?
Denn siehst du nicht ? Siehst du nicht, dass das blaue Auge nicht von einem Unfall stammt, sondern vielleicht von einer Faust ?
Denn siehst du nicht ? Siehst du nicht, dass der Mann ohne Beine, welchen du einst noch "Krüppel" nanntest, auch Gefühle hat ?


Denkt nicht, ob jedes eurer Wörter richtig gewählt ist, aber denkt darüber nach, ob wirklich jedes nötig ist.


Unterschätzt nicht die Macht von Worten. Niemals.
Wörter können die Faust sein, die einen Spiegel in Millionen von Stücken zerbricht. 
Aber Wörter können auch der Kleber sein, der diese Millionen von Stücken wieder zusammenflickt. Sie abkühlt.
Wie Honig schafft er es, die rauen Stellen zu beruhigen und sie weicher zu machen.

Ein Spiegel ist ein Spiegel und ein Bruch ein Bruch. Jedes einzelne, zerfallene Stück von dem Bruch, ein Wort...
Manchmal wird ein Spiegel so oft gebrochen, dass kein Kleber mehr hilft. Man kann Kleber und ein Schweißeisen benutzen, aber siehst du es noch ?
Siehst du die Rillen zwischen dem Kleber und den Splittern noch ?
Siehst du die Übergänge zwischen den zusammgeschmolzenen Metall ?
Siehst du ihn noch ?
Du siehst ihn immer, wenn ein Spiegel zu oft gebrochen wurde.


Wenn jemand in deinen Spiegel schlägt, zerbricht der Spiegel in Stücke. Eins nach dem Anderen.
Und manchmal - Ja, sogar nicht allzu selten..- da bleibt ein Stück dieses funkelndem Spiegels in der Faust stecken. Es tropft rote Farbe auf den Boden. Siehst du sie, wie sie auf dem Grunde malt ?
Ja .. und wenn dieses kleine Stückchen. Sei es  noch so klein. In der Faust bleibt und sie zum Bluten bringt, dann verheilt die Hand wieder.
Manchmal schneller. Manchmal braucht diese Hand länger.
Sie nimmt ein Stück von dir mit, auf ihre eignen Reise und wer weiß ?
Vielleicht musste dein Spiegel auch gebrochen werden, damit die Person immer bei dir bleibt und du bei ihr.

Aber eines sei sicher : Diese Person hat ein Stück von dir. Für immer. Ein Spiegel ist erst komplett, wenn alle Scherben wieder zusammengesetzt sind.

Ich hoffe, dass ihr eure Wörter wohl benutzt.



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Mir ist bewusst, dass diese Geschichte für die Meisten von euch wohl schwerer, als sonst zu interpretieren war. In jeder Geschichte liegen tausende von Hinweise, welche alle das Ziel meiner Leere im Auge haben.
Kein einzigstes Wort, kein Satz ist unnötig. Versucht sie zu deuten, ich bin mir sicher, dass ihr so pffifig seid, um einiges herauszufinden. ;-) Falls es doch Fragen gibt, tut euch keinen Zwang an.
Das sollte nur noch gesagt sein.

12 Kommentare:

  1. ach ... Ich sage dazu nichts mehr ..

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  2. du hast einen echt interessanten blog :)

    lg Nando

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  3. Ich mag deine Geschichten sehr, obwohl mir diese einen Tick zu lang ist und ich gerade leicht unmotiviert bin.. Vielleicht wird sie nochmal gelesen.
    Ein kleines Quiz: Wer bin ich? Du kennst mich sehr gut und vielleicht bringt dich der Name auf die Spur. (Tipp: Übersetz ins Deutsche :)) ::D ♥

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  4. im moment gibt es echt schöne sachen, finde ich :)

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  5. Einen Nebenjob, den ich sehr mag, aber keinen richtigen. Leider :/
    Aber immerhin weiß ich durch das Praktikum jetzt, welche Richtung ich einschlagen möchte.

    :)

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  6. Irgendwas in Richtung Medien und PR :)

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  7. So oft sehe ich mich in deinen Worten!

    Das hat mir bisher noch niemand gesagt. Aber ich habe ja lange Haare, die durchs Handy verdeckt werden :D

    Aber danke ^^

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  8. Hallo :-)

    Habe mich total über deine Glückwünsche zum Abi gefreut!
    Vielen, vielen Dank.
    Freue mich auf den Sommer 2011 – werde ihn genießen :-)

    Alles liebe und einen angenehmen Start in die Woche.

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  9. Ich kommentiere mit einem (was meist viele nicht mögen) rückkommentar.

    Du bist süß - weil du immer bei mor vorbeischaust und mich mit deinen Worten beschenkst.

    Danke :)

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  10. Wirklich? Ich war noch nie in Hannover. Bis jetzt immer nur in Hamburg. :D

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  11. Hab mich endlich hingesetzt, um die Geschichte ganz durchzulesen. Ich fand die Geschichte wirklich etwas anspruchsvoller!
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich alles verstanden habe, aber die letzten Passagen waren wirklich toll. Man ist sich wirklich nicht bewusst, wie hart Worte treffen können und manchmal schlimmer sind, als physische Verletzungen.

    Aber ich hoffe, die Geschichte hat nichts mit dir zutun!!!

    Freut mich, dass dir mein Design gefällt :)
    haha, ich und die beste Sängerin :D :D :D
    Der war gut ;P

    Was genau soll ich ihn vom deutschen Leben näher bringen? :D Soll ich ihm deutsche Schimpfwörter beibringen :P

    <333

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