Donnerstag, 3. Februar 2011

everything will be okay in the end. if it's not okay, it's not the end.

                               Diese Geschichte beginnt mit der Frage " Warum ?"

                                                                       Bild via



Warum zum Teufel, sollte sie ausgerechnet jetzt anfangen zu schreiben ? Warum nach solch' langer Zeit wieder? Wofür überhaupt ?! Es hat doch sowieso alles keinen Sinn.
Mit diesem Gedanken warf sie sich, ohne noch einmal einen Blick auf ihre Landefläche zu nehmen, seufzend in das hohe Gras.
"Oh, Fuck!", kreischte sie, als ihr eine dicke, goldgelbe Schnalle gegen ihren Körper entgegen ragte. Das Licht wurde von der metallischen Schnalle derartig reflektiert, sodass sie rapide eine Hand vor ihre smaragdgrünen Augen warf, damit sie ihre Sicht nicht verlor.
Sogleich musste sie mit den Augen rollen, als sie an die Worte ihrer Tante dachte : " Nur mit einer gut überdachten Ausdrucksweise, wirst du im Leben Erfolg haben. Das Wort "Fuck" gehört nicht dazu."
Ganz mit ihrem Herumgehadere beschäftigt hatte sie ganz vergessen, dass unter ihr sich ihre Ledertasche erstreckte. Sie rollte sich mühsam und ächtzend von ihr herunter, bis sie in dem Gras lag, welches sich in den Himmel empor ragte.
Mit mürrischer Miene betrachtete sie die Tasche. Diese Tasche war eine Diva.
"Hätte diese Tasche ein Gesicht, würde sie nun höhnisch grinsen.", beurteilte sie und wusste, dass sie Recht hatte.

Vöglein zwitscherten, als wollten sie diesen Gedanken bestätigen, während die Sonne inständig versuchte sich einen Weg durch den Wolkenirrgarten zu suchen.
Es war Sommer. Immernoch. Obwohl er sich den Ende entegegen neigte.
Die Weide glänzte grünlich mit einem Hauch von goldgelben Schimmer.
Eine Taube schwebte über die Grünfläche. " Wie es wohl dort oben aussieht ? Dieses Feld muss aussehen, wie eine Kugel aus reinem Gold .."
Es lag Glückseligkeit in der Luft. Man konnte es riechen.
Das Mädchen streckte ihren zarten, dünnen Körper der Erde entgegen, als ob sie sich auf einen Surfbrett befinden würde und Angst hätte herunter zu fallen, ehe sie auf stehen würde.
Sanft kitzelten sie einzelne Grashalme an ihren mintgrünlackierten Zehen. Das Mädchen erinnerte sich, an die Erzählungen ihrer Mutter von ihren ersten Frühling.
Sie konnte noch nicht gehen, weswegen ihre Mutter sie an den Händen fest hielt. War noch auf wackligen Beinen, wie ein neugeborenes Reh. Angst vor dem Unbekannten lag in den Augen des Kindes. Auch als ihre Mutter ihr entgegenstrahlte. Diese Frau war die Schönste, herzzerreißend netteste Frau auf der Welt. Für sie.
Ihr kleines Herzchen begann erst dann zu pochen, wenn sie wusste, dass es ihrer Mutter gut ging.
Mit tapsigen Schritten schlurfte sie voran und sobald ihre Füße das Unbekannte, den Frühling in den Zehen spürte, zog sie so gleich ihre kindlichen Füßchen ein und gluckste der Frau freudig entgegen.

Sie schmunzelte. Das konnte sie sich bei Leibe nicht verkneifen. Wieder drehte sie sich mit ihren kleinen Körper um sich selbst und beobachtete die Diva. Da war sie. Selbstbewusst. Aus abgegriffenen Leder. Verziert mit vergoldeten Knöpfen, welche in der Sonne geheimnisvoll funkelten. Mit einer Rot - Weißen Karoschleife an einen der Henkel.
Langsam raffte sie sich auf, schnappte ihr Täschchen und kippte den gesamten Inhalt ihres Beutels vor sich aus.
Zwischen funkelndem Lipgloss, einer Wasserflasche, Handy und Haargummis konnte man auch ein kleines Packet erspähen, welches liebevoll in mädchenhaftes, rosanes Seidenpapier gewickelt wurde.
Zielgerichtet schnappte sie sich Letzteres und enthüllte es behutsam. Jede Lage des Seidenpapiers für sich.
Zum Vorschein kam ein Buch, welches in einem robusten Leder gebunden wurde.
Sie schnappte sich umgehend einen der Stifte, welche sich auch aus ihrer Tasche herausgekrochen kamen und beschriftete die erste Seite.
Es war nur ein Wort. Aber es hatte eine solche Aussagekraft und Wahrheit in sich, sodass sie einfach nicht anders konnte. Sie wusste, dass sie damit vielleicht das ganze Buch zerstören würde, aber es interessierte sie nicht. Materielle Dinge haben sie noch nie beeindruckt.
Dieses Wort. Dieses unglaubliche Wort, welches alles ins Rollen bringen sollte, war so simple, dass sie schon fast wieder darüber schmunzeln musste.
                                                                   why ?
.. stand da in krakeliger Schrift.
" Warum denn ? Das haben sich doch schon viele Menschen gefragt. Oder ?!?!
Ich kann doch nicht der einzigste Mensch sein, welcher Selbstzweifeln hat. Oder ? Was soll dieses Wörtchen überhaupt ? Warum ? Ich .. ich will das nicht. Oder gerade doch ?"

Sie beobachtete das Blümchenmuster auf ihrem weißen Kleid. Tausende von roten Blüten sprossen aus den verschiedensten Winkel und Ecken heraus, bis es zu einem harmonischem Outfit endete.
Seufzend schloss sie ihre Augen, welche von langen, volumenösen Wimpern umrandet wurden.
" Es hat doch sowieso keinen Sinn mehr .."
Sie war an einen anderen Ort nun. Nicht mehr auf ihren Feld, sondern in ihrer eigenen Welt. Dort hin flüchtete sie immer, wenn sie nicht mehr weiter wusste. Es waren ihre Gedanken.
Fürher hatte sie noch einen anderen, besseren Platz sich zu verstecken, aber dieser Platz ging in Rauch und Hoffnungslosigkeit auf. Sie schrieb nur noch, wenn sie es musste. Platz für Kreativität, Geschichten gab es nicht mehr.
Tief in ihren Inneren vergrub sie sich und dachte nur über dieses eine, kleine Wort nach.
" Warum ? Warum ? Warum ?
Warum sollte ich ? Warum sagen sie zu mir, es würde mir gut tun ? Warum ?" 
Und auf einmal traf sie es wie ein Blitz. Sie wusste es. Sie war nicht unwissend. Nicht mehr.
Es war ein Gedanke. Nur ein kleiner Gedanke, welcher sie dazu bewegte wieder den Stift zwischen ihre bleichen Finger gleiten zu lassen. Es war ihr Großvater, ein weiser Mann und seine Worte, welche sie dazu verleiteten. Sie wusste noch, wie er sie eines Abends zu sich zog, als sie wieder eine Geschichte von grausamen Piraten, Schurken, lieblichen Prinzessinnen und tapferen Helden beendet hatte.
Seine Worte würde sie nie vergessen. Das schwor sie sich und diesen Schwur hatte sie nie gebrochen. Sie hatte diese Worte nie vergessen. Nur in eine Schublade aufbewahrt, zu welchem sie den Schlüssel versteckt hatte.
Diese Worte. Wahre Worte..
" Geschichten sind wie Welten. Unsere eigenen Welten. Wir können uns in sie flüchten, wenn es uns schlecht geht. Wir können uns von ihnen aufmuntern lassen. Wir können das tun, was wir uns in Wirklichkeit nie trauen würden. Wir können darin Gefühle ausdrücken. Geschichten sind Magie.
Nicht dieses Zeug, welches so schön funkelt und Schönheit hinterlässt. Etwas viel, viel Besseres.
Versprich mir, dass du zwei Dinge nie vergisst.
1. Geschichten sind wundervoll und sie können einen Glück bescheren, aber verlierst du dich darin, sodass du nicht mehr herausfindest, hat diese Geschichte kein Happy End.
2. Wir haben nur eine begrenzte Zeit auf Erden und hier gibt es so viel Ungerechtigkeit. Wir alle sehnen uns nach Frieden und Vollkommenheit, welche wir uns erhoffen im Himmel zu finden.
Aber dies finden wir auch bereits hier. Für einige ist eine Sportart, welche sie dazu bringt alle Probleme zu vergessen. Für andere ein Instrument oder Geschichten. Diese Dinge sind wir kleine Stücke vom Himmel. Auf Erden."


Das waren die Worte, welche sie dazu brachten die Hoffnung nicht auf zu geben.
Dem Mädchen war nun klar, was sie tun würde. " Ich muss einen Neustart wagen. Ich muss."
Sie hatte Angst. Und trotz dieser Angst legte sie den Stift, welchen sie fest umklammerte nicht wieder weg. Nein. Sie setzte ihn an das Papier und brachte die ersten Worte auf das Blatt.

"Ich rannte. Rannte weit hinaus ins Feld.
Das Gras knirschte unter meinen Füßen bei jeder Bewegung.
Ich atmete den süßlichen Geruch von warmen Sommerregen tief ein.
Ich musste schneller rennen.Meine Gedanken rasten.
"Wer? Wieso? Warum?
Egal.Nichts zählt mehr.
Das Einzige,was noch wichtig ist,bin ich."


                                   Diese Geschichte endet mit der Frage "Warum nicht ?"

Warum nicht manchmal etwas riskieren ? Etwas zu riskieren, bedeutet etwas aufs Spiel zu setzten. Obwohl man Angst hat. Du weißt nicht, wie die Zukunft aussieht. Du weißt, dass etwas schief gehen kann. Du weißt, dass es dich zurück schlagen und tief verletzen kann.
Aber du tust es trotzdem.
"Warum nicht ?" Das waren ihre Worte.

"Ich rannte. Rannte weit hinaus ins Feld.
Das Gras knirschte unter meinen Füßen bei jeder Bewegung.
Ich atmete den süßlichen Geruch von warmen Sommerregen tief ein.
Ich musste schneller rennen.Meine Gedanken rasten.
"Wer? Wieso? Warum?
Egal.Nichts zählt mehr.
Das Einzige,was noch wichtig ist,bin ich."



37 Kommentare:

  1. Wunderbar. Ich liebe es, dass deine Geschichten immer einen tieferen Hintergund haben. Diese Worte vom Großvater sind wirklich sehr waise, gefällt mir sehr. Deine Beschreibungen sich wieder einmal super :)
    Mach bitte weiter so!
    <3

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  2. Die Geschichte ist wieder sehr lang geworden und ich konnte mich endlich mal aufrappeln sie durchzulesen - es hat sich gelohnt! (Du kannst der Werbepause von Vox danken ;) Nein Spaß!) Auf jeden Fall kann ich confused nur zustimmen. Die Geschichte ist wundervoll und hat eine sehr schöne Bedeutung und berührt mich, bringt mich zum Nachdenken. Sie gibt mit Hoffnung und wie du vielleicht weißt, Liebes, schafft das grad nicht so viel ♥

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  3. du hast echt einen schönen blog :D

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  4. Warum bin ich boese? :( Darf ich deine Geschichten nicht lesen?
    Das hoffe ich auch :)
    Ja, irgendwie ist daS grad bei vielen ein Problem. Da hilft glaube ich nur neu verfolgen. Keine Ahnung. ;)

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  5. der letzte absatz hätte es schon alleine gemacht, ich find da steht alles wichtige drinnen. ;)
    ph lala, du bist so böse.

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  6. Naja, ich bezweifle um ehrlich zu sein, dass mein Februar entspannender wird :/
    Noch anstrengender würde ich sagen. Aber naja...
    Nicht versuchen, du musst daran glauben ;)
    <33

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  7. deine geschichte hat mich echt nachdenklich gemacht...und ich denke, dass sich jede schriftstellerin irgendwie damit identifizieren kann...

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  8. ja du hast recht...aber ich denke, wenn man wirklich talent hat, ist jede geschichte etwas besonderes. weil echte schriftsteller ein stück von sich auf papier bringen, und nicht nur eine handlung oder irgendwelche personen.
    dadurch wird eine geschichte lebendig

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  9. Naja, einfach mal schaun :)
    Man soll ja immer optimistisch bleiben!
    Ich glaub daran, das du das schaffst ;)
    Immerhin hast du ein tolles Publikum :D
    <3

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  10. Ja eben, du hast uns :D
    Ach, ich bin nicht süßer als du ;)

    <3

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  11. Das nenn ich mal Kompromis :D
    WIr alle sind süß <3

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  12. Aber es war Herr der Ringe, Liebes. Und da waren grad die Kampfszenen, ich liebe sie! :D Deswegen, sonst würde ich deine Geschichten natürlich überall lesen, egal ob nun Werbung ist oder eben nicht ;)
    Tut mir Leid, dann weiß icha uch nicht weiter - Böses Blogger! D:

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  13. NOIN, wie kannst du sowas sagen :D Ich mag nur die ganzen Kampfszenen. Ein Kumpel und ich musste mak auf einem Spaziergang feststellen, das dieser Fiml wirklich Gute hat und es einen Film nur aus solchen Szenen geben soll. Achja, egaaal :D
    Find ich auch, besonders in der neuen-Posts-Liste.

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  14. Merk ich auch grad :D Bitte verzeih :D Ich hab das vollkommen nebenbei geschrieben. Meine Mam möchte nämlich die Tasche packen und macht ein bisschen Hektik. ^^
    Also nochmal: Auf einem Spaziergang haben ein Kumpel und ich festgestellt, dass Herr der Ringe wirklich gute Kampfszenen hat und es einen Film geben sollte, der nur solche Szenen beinhaltet. Deswegen nichts gegen diesen Film ;)(Übrigens NOIN bedeutet NEIN, nur halt übertriebener ^^)
    Ich hoffe es ist verständlicher, Liebes :D

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  15. Soll mich das provozieren? :D Jaja, aber schön das du jetzt weißt was ich meine :D

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  16. ach ich finde irgendwie haben wir den schon^^

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  17. ich denke mal unsere leser sind beweis genug^^

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  18. Die Geschichte ist toll, sie hat mich grade echt aufgemuntert. Es wird sicher helfen, alles aufzuschreiben, was mich momentan beschäftigt.

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  19. Nein, wird es nicht. Aber danke. :)

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  20. wieder mega toll...
    sag mal wie hast du das gemacht das bei dir Kommentare gleich veröffentlicht werden und nicht so eine Sicherheit abfrage kommt? <:

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  21. Die Überschrift ist schön. :)
    Aber es ist das Ende und es ist nicht gut. Oder ist der Tod nicht das Ende?

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  22. ich wünschte ich könnte schreiben wie du!

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  23. oh, erst die tante und dann ein kleinkind. ^^

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  24. Interessant was du hier so schreibst.

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  25. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  26. so wie du schreibst, kann man sich die Situationen und die Umgebung, die Orte etc. richtig gut vorstellen.

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  27. du hast schon an jedem bild was auszusetzen oder?

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  28. Woher nimmst du nur deine Ideen :)

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  29. Ich weiß :'D
    ich bin mit punkten und kommern noch nicht so sicher ist aber auch mein Vorsatz für dieses Jahr das zu verbessern, aber zu meiner verteidigung, ich bin ja noch Jung :'D

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  30. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  31. keine besonderen - aber ja, immerhin :)

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  32. die geschichte ist wundervoll gschrieben und nimmt einen wirklich etwas mit!

    dsa warum nicht sollte ein optimistische warum nicht sein!

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  33. Findest du? Ich fand es auch erst abstrakt. Aber je öfter ich es sehe, desto mehr gefällt es mir. =)

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  34. Ich glaube, der Februar mag mich auch nicht... :(
    :P

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  35. Auf deinen Blog kam ich durch http://lebeneinesteddys.blogspot.com/ und ich wollte einfach mal schauen, wer diese Person ist hinter dem Interview.
    Ich bin wirklich beeindruckt. Du hast ein tolles Talent, nicht jeder hat so was. :-)
    Als ich deine Geschichte gelesen habe, lief bei mir das Lied Hometown Glory - Adele
    http://www.youtube.com/watch?v=nL49yZNE4yk&feature=related
    und es passt so gut dazu. Finde ich. :-)
    Annicea.

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